Einhäuptige/zweihäuptige Schalungen
Üblicherweise werden Wände mit zweihäuptigen Schalungen hergestellt. Durch die Wandstärke getrennt stehen sich zwei Schalungselemente gegenüber, die mittels Anker verbunden werden. Die Anker nehmen die Belastungen resultierend aus dem Frischbetondruck auf. Der Frischbetondruck folgt für konventionellen Beton (Rüttelbeton) aus einem bilinearen Verlauf, der anhand der DIN 18218 Frischbetondruck auf lotrechte Schalungen ermittelt werden kann. Wird beispielsweise für einen Selbstverdichtenden Beton (SVB) ein hydrostatischer Druck angesetzt folgt ein dreiecksförmiger Druckverlauf über die gesamte Wandhöhe (siehe Abb. 1).
Einhäuptige Schalungen kommen dann zum Einsatz, wenn auf
der gegenüberliegenden Seite kein Platz für Schalungselemente ist
oder wenn gegen eine bestehende Wandkonstruktion betoniert wird. Es
ist zu prüfen, ob die Tragfähigkeit der bestehenden Wand (dient als
verlorene Schalung) ausreicht, um den Frischbetondruck aufzunehmen.
Besonders bei Mauerwerkskonstruktionen ist diese Prüfung
wesentlich. Eine einhäuptige Schalung kann auch erforderlich sein, wenn
Wände ohne Durchankerungen hergestellt werden müssen. Die
Lastableitung kann wie in Abb. 2 dargestellt über eine
dreiecksförmige Stahlkonstruktion erfolgen. Zugkräfte werden dabei
über Anker in einen vorher hergestellten Betonierabschnitt
eingeleitet. Die Anzahl der Anker je Laufmeter in Querrichtung
hängt maßgeblich von der Wandhöhe und dem Frischbetondruck ab. In
der Ausführung ist darauf zu achten, dass durch räumliche
Verstrebungen das seitliche Ausweichen der Abstützelemente
verhindert wird. Im rechten unteren Ende der Abstützelemente werden
die Druckkräfte ebenfalls in den vorhergehenden Abschnitt
eingeleitet. Es ist vorab zu prüfen, ob diese Belastungen ohne
Beschädigungen im Abstützbereich (Risse, Durchstanzen) aufgenommen
werden können.