_Heizung

Ein mildes Klima ist eine gute Voraussetzung für den Bau eines Niedrigenergiehauses. Mit ganzjährig angenehmen Temperaturen ist die Tessiner Stadt Locarno am Lago Maggiore der perfekte Ort dafür. Und eben hier haben die Berliner Architekten vom Büro Designyougo ein solches Gebäude für eine Familie mit drei Kindern geschaffen. Es liegt im Stadtteil Solduno und bietet seinen Bewohnern einen atemberaubenden Panoramablick auf den Kurort Ascona, das Maggia Tal und den Lago Maggiore, eingerahmt von grünen Bergen.

Aber nicht nur die Lage des Einfamilienhauses ist einzigartig, auch der Bau selbst ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Schon die Lieferung des aus Fertigteilen zusammengesetzen Gebäudes erfolgte spektakulär mit einem Helikopter. Dies war notwendig, weil das an einem steilen Hang gelegene, 200 m² große Grundstück nur eingeschränkt zugänglich ist. Eine weitere Besonderheit ist der grüne Fußabdruck, den das Gebäude durch seine Bauweise und den Einsatz erneuerbarer Energien besitzt. Und nicht zuletzt ist es seine Architektur, die es vom typischen Einfamilienhaus unterscheidet. Auffällig sind vor allem die blaue Fassade und der sogenannte Sky-Frame, eine Holzrahmenkonstruktion, die das zweigeschossige Gebäude auf Höhe des ersten Obergeschosses komplett umschließt. Sie wurde ebenso wie das hölzerne Tragwerk aus Fertigteilen zusammengefügt.

In der Fassade wechseln sich Glas und blau eingefärbte Faserzementplatten ab. Im Erdgeschoss befinden sich die Wohnräume mit einer offenen Wohnküche. Sie ist über eine Terrasse ebenerdig mit dem Garten verbunden. Den oberen Abschluss bildet der als Sonnenschutz dienende Sky-Frame. Das darüberliegende Geschoss liegt zurückgesetzt und bildet damit einen Balkon aus, der sich über die gesamte Hausbreite zieht. Dahinter befinden sich die Schlafräume, darüber das weit auskragende, begrünte Dach. Es wird über eine Außentreppe erschlossen.

Heizung
Die Heizlast des Niedrigenergiehauses beträgt 5 kW. Die Wärme für Warmwasser und Heizung erzeugt eine solarthermische Anlage in Kombination mit einem wasserführenden Holzkaminofen. Die Solaranlage besitzt einen solaren Deckungsgrad von 66%. Die auf dem Flachdach aufgeständerten Flachkollektoren nehmen eine Fläche von 18 m² ein. Nur an sehr kalten und bewölkten Tagen muss der Kamin zuheizen. Er ist mit einem Wärmetauscher (Wassertasche) an die Heizungshydraulik angeschlossen. Solaranlage und Holzofen speisen einen 4.000 Liter fassenden Pufferspeicher. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Fußbodenheizung.

Bautafel

Fachwissen zum Thema

Surftipps

• http://www.baunetzwissen.de/index/Solar_34520.html