Einfamilienhaus in Dallas

Schieferdeckung in variierender Breite an Dach und Fassade

Am nördlichen Rand von Dallas entstand nach Plänen von Vincent Snyder Architekten eines der ersten Häuser einer neuen Wohnsiedlung. Die nahezu West-Ost ausgerichteten Grundstücke in diesem texanischen Vorort sind schmal und lang, sämtliche Gebäude öffnen sich nach Süden und sind nach Norden geschlossen. Auf diese Weise ergeben sich auch bei den direkten Nachbarn nicht einsehbare Gärten.

Rechtech-Doppeldeckung an der Nordfassade
Ostansicht mit Garageneinfahrt
Die fußläufige Erschließung zur Westseite des Hauses führt über einen kleinen Teich

Trotz rechteckigem, lang gezogenen Grundriss, kommt das Einfamilienhaus nicht als Kiste daher, denn seine Südfassade ist von unterschiedlichen Schrägen und Vorsprüngen gekennzeichnet, die an den Enden dieser Hausseite in Pultdächer übergehen. Auch an der Ost- und Westfassade unterbrechen geometrische Einschnitte die eher geschlossene Hülle aus Schiefer und weißen Fassadentafeln.

Das Wohnhaus, ein Holzskelettbau mit einer Grundfläche von etwa 11 x 42 m, ist weitgehend zweigeschossig, sein zentraler Bereich von 70 m² erstreckt sich über beide Etagen. Die fußläufige Erschließung erfolgt von Süden über die schmale Westfassade; eine Garage mit separatem Zugang befindet sich an der gegenüberliegenden Seite gen Osten. Zwischen beiden Eingängen liegt ein großer Gemeinschaftsraum, der nicht nur dem Wohnen, Essen und Kochen, sondern auch dem „Entertainment“ dient. Die Nutzungen sind räumlich nicht getrennt und bis auf den Wohnbereich zweigeschossig. Im Obergeschoss befinden sich drei Schlafzimmer: Eines mit großzügigen Ankleide-, Bade- und Wohnflächen nach Westen und zwei Gästeschlafzimmer mit eigenen Nebenräumen am östlichen Ende. Über eine Galerie entlang der Südfassade sind die Schlafzimmer miteinander verbunden.

Die Architekten legten viel Wert auf einen möglichst geringen Energieverbrauch und eine an das texanische Klima (heiße Sommer und moderate Temperaturen im Winter) angepasste Bauweise. Nach Süden bewirkt ein breiter Dachüberstand oberhalb der großen Glasflächen eine hohe Verschattung bei Sommersonne, bei winterlichen Strahlungswinkeln hingegen ausreichend Wärmegewinne.

Schiefer
Die Fassaden- und Dachkonstruktion ist als vorgehängte hinterlüftete Fassade ausgeführt, bekleidet ist sie mit Schieferplatten, die an traditionelle texanische Holzschindeln erinnern sollen.

Ein Großteil der geschlossenen Dach- und Fassadenflächen sind mit einer Rechteck-Doppeldeckung aus leicht farbigem Vermont Schiefer bekleidet. Die nordamerikanischen Steine sind 25 cm hoch und unterschiedlich breit – sie wurden je nach Beschaffenheit variabel zugeschnitten. Diese Art der Eindeckung verringert nicht nur die Herstellungskosten, sondern auch den Abfall. Die Qualität der Schiefer ist als S1 eingestuft, sie weisen damit höchste Widerstandsfähigkeit gegen Schwefeldioxid auf. Obwohl Schiefer bisher nicht als nachhaltiges Material durch die vorgeschriebenen US-Behörden klassifiziert wurde, erhielt das Wohnhaus mit dem LEED-Zeichen in Gold das US-amerikanische Zertifikat für Nachhaltigkeit.

Bautafel

Architekt: Vincent Snyder Architects, Austin
Projektbeteiligte: CCM General Contractors, Diane Cheatham, Dallas (Bauunternehmen); Lobsinger & Potts Structural Engineering, Fort Worth (Statik), Camara Slate, Vermont (Schiefer)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2008
Standort: 22 Vanguard Way, Dallas, Texas
Bildnachweis: Charles Smith Photography, Cedar Hill; Vincent Snyder Architects, Austin

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