Einfamilienhaus bei München

Schieferdeckung und natürliche Baustoffe

Auf einem 2.000 m² großen Grundstück unweit von München - mit leichter Hanglage und schönem Ausblick - entstand ein neues Einfamilienhaus nach Plänen des Berliner Architekten Matthias Benz. Die privaten Bauherren, ein Ehepaar mit Kind, wünschten sich ein Haus, das ohne konventionelle Heiztechnik aus­kommt, aus ökologisch einwandfreien Baustoffen besteht und ihren Lebensgewohnheiten gerecht wird. Außerdem sollte es den Nachbarn den schönen Ausblick nicht verbauen, obwohl die Vorgabe des Bauamtes zwingend ein Satteldach vorsah.

Das Satteldach mündet in ein Flachdach
Dachaufsicht
Auch die Inneneinrichtung stammt von dem Architekten Benz

Der Architekt gestaltete ein Bauwerk, das aus zwei Gebäudeteilen besteht. Ein mit Schiefer bekleideter Teil bietet allen dyna­mi­schen Lebenspro­zessen wie Kochen, Essen und Wohnen Platz und folgt mit einem Splitlevel der vorgefundenen Hanglage. Ein zweites, verputztes Gebäudevolumen enthält die benötigten Ruheräume zum Entspannen und Schlafen.

Schiefer
Schiefer umspannt Fassade und Dach des gemeinsam genutzten Gebäudes. An der Fassade wurde eine variable Recht­eck-Deckung, auf dem Dach eine Rechteck-Doppeldeckung gewählt. Die bau­amtskonforme Satteldachkonstruktion weist keinerlei Überstände auf und lässt ein monolithisch wirkendes Haus entstehen. Dieser Eindruck wird durch die umlaufende Schieferbekleidung noch verstärkt.

Hinter der symmetrisch streng gestalteten Fassade ver­birgt sich ein moderner, hoch wärmegedämmter Holzbau. Der mittlere U-Wert über die gesamte Gebäu­dehülle inklusive der Glasflächen beträgt 0,14 W/m²K. Gedämmt ist die Konstruktion mit natürlichen Dämm­stoffen wie Flachs, Zellulose und Holzweichfaserplatten. Die großzügigen, drei­fach verglasten Südfens­ter mit Außenjalousien lassen viel Licht in die Innenräume. Durch den Splitlevel weisen diese Räume zum Teil bis zu vier Meter Höhe auf und erlauben eine sehr gute, der Hanglage nach oben folgende Durch­lüftung. Auf eine kontrollierte Lüftung konnte so verzichtet werden. Über fünf jeweils 35 Meter tiefe Erdsonden wird mit Hilfe einer Wärmepumpe der Restwärmebedarf des Gebäudes abgedeckt. In einer zweiten Baustufe sollen noch eine Regenwassersammlung und eine Photovoltaik­anlage nachgerüstet werden.

Bautafel

Architekt: Matthias Benz Architecture & Design, Berlin / München
Projektbeteiligte: Arstekton, Binswangen (Holzbau); Dachdeckerei Donath, Gröbenzell (Dach- und Fassade); Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen (InterSIN-Schiefer)
Bauherr: Privat
Fertigstellung: 2008
Standort:
Region München
Bildnachweis: Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen; (1 - 3, 7 - 10); Matthias Benz Architecture & Design, Berlin / München (4 - 6, 11, 12)

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Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

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Deckungsarten

Rechteck-Deckung an der Fassade

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Konstruktion

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