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In besonders zu schützenden öffentlichen, kommunalen oder institutionellen Gebäuden, wie etwa Botschaften, Regierungsgebäuden, Banken, Krankenhäusern oder Gefängnissen sind durchbruch- und durchschusshemmende Verglasungen aus Verbundsicherheitsglas (VSG) Standard. Je nach Sicherheitsklasse bestehen sie in der Regel aus zwei oder mehr Floatglas-Scheiben und Zwischenschichten aus Polyvinylbutyral (PVB). Dabei gilt: Je höher die Sicherheitsklasse, desto dicker und schwerer ist die Gesamtkonstruktion. Das kann insbesondere bei größeren Glaskonstruktionen zu Problemen führen (Rahmenkonstruktionen, Beschlagauswahl).

Eine im Vergleich dazu deutlich leichtere und dünnere Variante mit identischen sicherheitsrelevanten Eigenschaften bietet der Hersteller Vetrotech Saint-Gobain mit Polygard Attack an. Das äußerst widerstandsfähige VSG besteht aus Glas und Polycarbonat und bietet nicht nur wirksamen Schutz vor Ein- oder Ausbruch (etwa in der forensischen Psychiatrie), sondern auch vor Angriffen mit Schusswaffen. Kommt es zu einem Glasbruch, reduziert die Zwischenschicht der Konstruktion die Ausbreitung von Rissen und minimiert damit das Verletzungsrisiko von Personen auf der geschützten Seite. Diese Funktion bleibt auch bei höherer Angriffsintensität gewährleistet, indem in entsprechendem Maße zusätzliche Glas-Kunststoff-Schichten hinzugefügt werden, um höheren Bedrohungsstufen wirksam zu begegnen.

Für die schlanke Optik und das geringe Gewicht des durchbruchhemmenden Verbundsicherheitsglases ist eine Polycarbonatscheibe verantwortlich, die einem Sandwich ähnlich, in Glas eingepackt (Glas/Polycarbonat/Glas) ist. Ein Beispiel: Während ein klassisches VSG in der Widerstandsklasse P7B (siehe Durchbruchhemmung - Klasse B) bei einem Gewicht von 50 kg/m² 22 mm dick ist, wiegt Polygard Attack bei einer Dicke von 15 mm nur 28 kg/m² und ist somit 44% leichter. Als durchbruchhemmende Verglasung ist es entsprechend der drei Widerstandsklassen P6B, P7B und P8B in drei Ausführungen erhältlich. Zusätzlich gibt es eine zweite Variante der Klasse P8B, die außerdem die Widerstandsklasse RC 2 (Antipanik) erfüllt. Diese Klassifizierung wird immer häufiger bei Verglasungen von Paniktüren gefordert, die mit einem Bügelgriff zu öffnen sind.

Darüber hinaus bietet der Hersteller mit Polygard Bullet durchschusshemmende Verglasungen (siehe Durchschusshemmung - Klasse C) an, die einen definierten Widerstand gegen das Durchdringen von Geschossen bestimmter Munitionsarten aus bestimmten Waffen bieten. Im Gegensatz zu den durchbruchhemmenden Verbundsicherheitsgläsern wird die Polycarbonatscheibe bei den Versionen mit Durchschusshemmung als hinterste Scheibe auf der Rauminnenseite eingesetzt (Glas/Glas/Polycarbonat). Wird nun von außen auf die Konstruktion geschossen, dringt das Projektil zwar in das Glas ein, durchschlägt jedoch nicht das Polycarbonat, das durch die auftretenden Scherkräfte lediglich stark verformt wird. Wie bei den durchbruchhemmenden Varianten sind auch die Polygard Bullet Gläser deutlich dünner und leichter als Standard-VSG: Gewichtsreduzierungen von bis zu 67% sollen möglich sein. Alle durchschusshemmenden Verbundsicherheitsgläser sind splitterfrei; eine Beschichtung der Polycarbonatscheibe auf der Raumseite sorgt für Kratzfestigkeit.

Die Polygard-Gläser werden vorkonfektioniert und zugeschnitten geliefert und können auch als Isoliergläser gefertigt und mit anderen Funktionen wie z.B. Brand- und Sonnenschutz kombiniert werden. Durch den Sandwichaufbau aus Glas und Kunststoff sind je nach Produkttyp bestimmte Maximalmaße zu beachten (siehe Tabelle).

Fachwissen zum Thema

Surftipps

• http://www.vetrotech.com/deutschland/de-de/product/polygardr-attack-p6b