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Nur eine unscheinbare Kleinigkeit? Mit aufmerksamen Blick für Details und Ästhetik sowie einem Sinn für historische Entwicklung ist Klaus-Jürgen Bauer Randbereichen der Architektur auf der Spur. Als Petitesse beschreibt er selbst die Objekte, denen er eine 119 Seiten umfassende Publikation widmet und sie auf diese Weise würdigt: Türdrücker. Einhundert vom Autor fotografisch festgehaltene Drücker, Beschläge und Schlösser sind in dem Büchlein Drück Mich! Der Türdrücker. Kleine Kulturgeschichte eines wichtigen Architekturdetails versammelt.

Ein Lookbook ist der Untertitel des Paperbackbuches im handlichen Format von 12,7 x 20,3 cm, das als Band 6 in der Buchreihe Schönheit der Dinge im April 2020 erschienen ist. Doch bevor es an die bildliche Sammlung zum Anschauen geht, leitet Bauer, der neben seiner Autorentätigkeit Architekt und Hochschullehrer ist, die Publikation mit einem Essay ein. Prägnant gibt er eine Definition sowie einen überblickenden Absatz zur Sicherheit und fasst die Genesis von Türdrückern zusammen.

Den Hauptteil bilden 100 Fotos von Türdrückern vornehmlich aus Österreich, aber auch Italien und Schweden, sortiert nach sechs Rubriken: Alte Türdrücker vom Spätmittelalter, schlichte Türdrücker aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Doppeldrücker, edle Drücker in strengen und schwungvollen Formen, Gartendrücker sowie Drücker der Moderne aus dem 20. Jahrhundert.

Fast jedes Bild hat eine Seite für sich und ist nicht nur mit einer sachlichen Bildunterschrift, sondern auch mit einem kurzen erläuternden Kommentar versehen. Ein offensichtliches Manko des Lookbooks ist jedoch, dass die zahlreichen Abbildungen als schwarz-weiße Halbtonbilder und teils mit Rasterpunkten abgedruckt sind. Die Fotos wirken zum Teil sogar unscharf und stehen im Widerspruch zu dem Ansinnen, ein Lookbook an die Hand zu geben. Die Materialität der gezeigten und mit wachem Auge dokumentierten Objekte kommt so leider nicht optimal zur Geltung.

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