Dienstleistungsgebäude in Ludwigshafen

Großer Bürokomplex als Passivhaus

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG, Aktiengesellschaft für Wohnungs- Gewerbe- und Städtebau, hat mit ihrem neuen Dienstleistungsgebäude „lu-teco“ das momentan größte Passivhaus realisiert. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 10.000 m² wurde direkt im Anschluss an das ebenfalls durch die GAG erstellte Technologie Zentrum Ludwigshafen (TZL) errichtet.

Baukörperverteilung im Modell
Abwicklung der Südfassaden
Anschluss Querriegel - Haupttrakt

Der gesamte Komplex ist durchgehend viergeschossig und gliedert sich in drei Riegel, die über eine quer liegende Gebäudezeile verbunden sind. Er wurde innerhalb von drei Bauabschnitten erstellt und bieten Arbeitsplätze für insgesamt 550 Menschen. Bis auf kleine Restflächen ist das Gebäude bereits vollständig vermietet.

Die Erschließung erfolgt über ein zweigeschossiges Foyer im Quergebäude an der Westseite mit einem angrenzenden Bistro inklusive Catering-Service. Die Büroflächen sind durch das flexible Grundrisskonzept weitgehend individuell teilbar, sodass die Anforderungen der Mieter an die Flächenaufteilung und Bürostruktur individuell umgesetzt werden können. Die Baukosten betrugen etwa 9,2 Millionen Euro.

Wärmedämmung
Das Gebäude ist konsequent in Passivhausbauweise errichtet. Wände, Decken und Kellerböden wurden mit einer bis zu 30 cm starken Polystyroldämmung versehen. Die Fenster sind mit einer Dreischeibenverglasung ausgestattet.

Die Raumkonditionierung erfolgt sowohl im Sommer als auch im Winter über thermoaktive Decken (TAD). Darüber hinaus wurden keine Heizflächen in den Räumen installiert. Über Wärmepumpen wird das benötigte Vorlauftemperaturniveau hergestellt. Außerdem stellt sich über die Nutzung der Erdsonden zu Heiz- und Kühlzwecken eine saisonale Speicherwirkung im Erdreich ein, so dass über den Sommer eingespeiste Überschusswärme im Winter genutzt werden kann.

Die Rückkühlung bzw. Vorwärmung der TAD erfolgt über 39 Erdsonden von jeweils 95 m Länge. Für die Gebäudebeheizung und Kühlung werden so, nach Aussage der GAG, keine fossilen Brennstoffe genutzt. Im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude verbraucht das „Lu-teco", laut Betreiberangaben, mit der eingesetzten Technik etwa 78.000 Liter Heizöl pro Jahr weniger. Auf dem Dach des Gebäudes ist eine Fotovoltaikanlage installiert, die für etwa 62 MWh Strom pro Jahr projektiert wurde.

Der Verglasungsanteil der Fassade ist moderat. Die Fassaden sind mit einem außen liegenden Sonnenschutz ausgestattet. Die Stellung der drei Längsriegel, etwa in Nord-Südausrichtung, sorgt während der kritischen Sommermonate für eine gegenseitige Verschattung. Die Hauptfassade des Verbindungsriegels ist nach Norden orientiert.

Das lu-teco ist eines von bundesweit 365 ausgewählten Orten, die 2007 mit dem Gütesiegel „Land der Ideen" - einer Initiative unter Schirmherrschaft vom damaligen Bundespräsident Horst Köhler - ausgezeichnet wurden.

Bautafel

Architekt: Architekturbüro Laier, Ludwigshafen
Projektbeteiligte: IB Neininger, Rastatt (Tragwerk); Weisenburger Bau, Rastatt (GU); Passivhaus Institut, Darmstadt (Passivhaustechnik)
Bauherr: GAG, Ludwigshafen am Rhein
Fertigstellung: 2006
Standort: Donnersbergweg 2 (Technologiemeile), 76059 Ludwigshafen
Bildnachweis: GAG, Ludwigshafen

Fachwissen zum Thema

Zu den erdberührten Bauteilen zählen Bodenplatten, Sockelbereiche, Fundamente und bei einer Unterkellerung auch die Kellerwände.

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Wand

Erdberührtes Bauteil

Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)

Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)

Dämmstoffe

Expandiertes Polystyrol (EPS)

XPS-Dämmplatten hinter vorgehängter Fassade

XPS-Dämmplatten hinter vorgehängter Fassade

Dämmstoffe

Extrudiertes Polystyrol (XPS)

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