Deutsches Fußballmuseum Dortmund

Lichtsystem für die Ausstellungsinszenierung

Zwei Mannschaften, zwei Halbzeiten, zwei Tore, ein Ball und Millionen Fans – Fußball begeistert Menschen auf der ganzen Welt. Nun hat die populäre Ballsportart ein eigenes Museum bekommen. In Dortmund steht es direkt gegenüber dem Hauptbahnhof am Königswall. Der Entwurf für das Deutsche Fußballmuseum stammt von HPP Architekten, die Ausstellungsgestaltung vom Büro Triad Berlin.

Der Museumsneubau von HPP Architekten liegt in direkter Nähe zum Dortmunder Hauptbahnhof
Viel Glas und ein medial bespielbares LED-Band kennzeichnet die Eingangsfront an der Stirnseite im Osten ist durch gekennzeichnet
Eine Leichtmetallfassade umhüllt die aufgeständerte Box mit den Ausstellungsgeschossen über dem verglasten Gebäudesockel

Der quaderförmige Baukörper umschließt eine Fläche von insgesamt 7.700 Quadratmetern. Eine vorgehängte, perforierte Leichtmetallfassade umhüllt die beiden oberen Etagen der aufgeständerten Stahlbeton-Skelettkonstruktion. Hinter ihren rechteckigen Ausstanzungen schimmern große rote, gelbe, orangefarbene und schwarze Felder hindurch, die im Fußballlogo über dem Schriftzug mit dem Museumsnamen wieder auftauchen. Der Gebäudesockel hingegen ist transparent ausgebildet: Das Erdgeschoss ist komplett verglast, an der östlichen Stirnseite unterbricht lediglich ein gebäudebreites, medial bespielbares LED-Band auf zwei Dritteln der Höhe die Glasfläche. Hier befindet sich auch der Eingang, der über einen mit Spielfeldmarkierungen gestalteten Vorplatz erschlossen wird.

Ein lichtdurchflutetes Foyer mit doppelter Geschosshöhe empfängt die Besucher. Über eine Treppe geht es hinab ins Untergeschoss, wo unter anderem ein Kleinspielfeld zur sportlichen Betätigung oder ein Gastronomiebereich zum Verweilen einladen. Die eigentliche Ausstellung erstreckt sich mit 3.300 Quadratmetern auf den oberen beiden Ebenen und beginnt im zweiten Obergeschoss. Ihr Titel lautet Wir sind Fußball, ihr Konzept basiert auf der spielerischen, erlebnisorientierten Vermittlung dieser Sportart unter Berücksichtigung sozialer, kultureller und ökonomischer Effekte. Das klingt theoretisch, ist aber anschaulich umgesetzt: Die Besucher durchlaufen Ausstellungsbereiche, die dem Ablauf eines Fußballmatches nachempfunden sind. Vom Anstoß und Nationalen Fußball (1. Halbzeit) in der zweiten Etage über Trainer und Taktik (Halbzeitpause) und Vereinsfußball (2. Halbzeit) in der ersten bis zur Nachspielzeit, die im Untergeschoss endet.

In den vornehmlich schwarz ausgekleideten Räumen sind rund 1.600 Exponate zu sehen, die in ein multimediales Gesamtkonzept eingebunden sind. Zahlreiche interaktive Komponenten wie Medientische mit Touchdisplays, Flatscreens, 3-D-Animationen und Hörstationen ergänzen klassische Text- und Bilddarstellungen. Die Innenseiten der metallverkleideten Außenwände bieten zusätzlich Fläche zur medialen Bespielung.

Beleuchtungstechnik / Elektro

Licht ist neben dem Multimediaeinsatz ein wesentlicher Bestandteil der Museumsgestaltung. Es sorgt für die gewünschte Atmosphäre, leitet durch die Ausstellung und hebt besondere Exponate hervor. Ein Lichtmanagementsystem steuert die Farbtemperatur und Lichtstärke der Leuchten unabhängig voneinander und erlaubte die Programmierung individueller Lichtszenarien für die jeweiligen Anwendungsbereiche.

Die Allgemeinbeleuchtung erfolgt über Lichtbandleuchten, Downlights und Decken-Leuchtenmodule. Spots setzen in der Ausstellung Akzente, heben zum Beispiel die Trophäen der Nationalmannschaft in Vitrinen hervor. Linienförmige Einbauleuchten erhellen Treppenhäuser und Durchgangsbereiche, eine Sicherheitsbeleuchtung mit Notlichtsystem trägt dazu bei, dass Besucher und Mitarbeiter im Not- oder Brandfall das Gebäude sicher verlassen können. Sie ist unabhängig vom Stromnetz installiert, damit sie bei Stromausfall weiterhin aktiv bleibt und z.B. die Türen zu den Notausgängen beleuchtet oder zu ihnen weist.

Bautafel

Architekten: HPP Hentrich-Petschnigg + Partner, Düsseldorf
Projektbeteiligte: Triad Berlin (Ausstellunggestaltung); Club L94, Köln (Landschaftsarchitektur); AHW Ingenieure, Münster (Tragwerksplanung); Winter Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik, Düsseldorf (TGA-Fachplanung); Müller-BBM,Planegg/München (Fachplanung Medientechnik LED-Fassade); Jung, Schalksmühle (Elektroinstallation); Zumtobel Lighting, Dornbirn (Beleuchtungssystem)
Bauherr:
DFB-Stiftung Deutsches Fußballmuseum, Dortmund
Fertigstellung: 2015
Standort: Platz der Deutschen Einheit 1, 44137 Dortmund
Bildnachweis: DFB-Fußballmuseum, Dortmund/Werner Hannappel;  DFB-Fußballmuseum, Dortmund/ Frank Rosener sowie HG.Esch, Hennef

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