Datenübernahme in die Betriebsphase

Ab Inbetriebnahme eines Gebäudes muss sichergestellt sein, dass durch seinen Betrieb keine Gefährdung von Leib und Leben von Menschen oder von besonderen Sachwerten ausgeht. Um dies zu gewährleisten, werden dem Gebäudebetreiber eine Reihe an Pflichten auferlegt. Darunter fallen z.B. Vorgaben zum Brandschutz, Hygienevorschriften, die regelmäßige Prüfung von überwachungsbedürftigen Anlagen etc. Die Summe dieser Pflichten wird auch Betreiberverantwortung genannt. Verletzt ein Betreiber seine Pflichten vorsätzlich oder fahrlässig, ist er im Schadensfall mit allen Konsequenzen haftbar (Strafbarkeit, Schadensersatz, Schmerzensgeld usw.). Es ist also im Interesse des Betreibers, dass er erstens seiner Verantwortung durch die Ergreifung geeigneter Maßnahmen erfüllt und zweitens, diese Maßnahmen auch rechtsicher und lückenlos dokumentiert. Die Planung, Ausführung und Dokumentation dieser Maßnahmen ist eine der wesentlichen Aufgaben des Facility Managements (FM).

Im FM kommen CAFM-Softwarelösungen (CAFM = Computer Aided Facility Management) zum Einsatz. Damit die FM-Prozesse in einer CAFM-Software abgebildet werden können, werden u.a. Informationen des Gebäudes in strukturierter, digitaler Form benötigt. WELCHE Informationen das sind, sollten in den Auftraggeberinformationsanforderungen (AIA), WER die Information WANN und WIE zu liefern hat im BIM-Projektabwicklungsplan (BAP) festgehalten werden. 

Für das FM benötigt werden u.a. Informationen zu Nutzflächen, Bauteilen, Oberflächenmaterialien und technischen Anlagen, die teilweise in unterschiedlichen Fachmodellen vorliegen. Da für den Gebäudebetrieb  andere und detailliertere Informationen als für Koordinationszwecke benötigt werden, eignen sich Koordinationsmodelle in der Regel nicht als Datenquelle für das FM. Stattdessen werden diese Daten in einigen BIM-Projekten in sogenannten FM-Übergabemodellen (engl. FM-handover model) zusammengeführt. Dabei ist zu beachten, dass mit der Datenaufbereitung und -strukturierung für die Erstellung von FM-Übergabemodellen nicht erst mit Inbetriebnahme angefangen wird, sondern dies parallel zu Planung und Ausführung erfolgt.

Zu diesem Zweck ist eine Strategie zu entwickeln, welche Informationen in einer „As-built“-Qualität benötigt werden und bei welchen Informationen es ausreicht, diese aus BIM-Modellen zu definierten Planungsständen in das FM-Übergabemodell zu übernehmen. Diese Strategie zur Datenübernahme aus Bauplanungs- und Ausführungs- in die Bewirtschaftungsphase wird auch als BIM2FM-Strategie bezeichnet.

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