Dachbegrünung

Ist die Dachhaut eines Gebäudes bepflanzt, handelt es sich um ein Gründach. Begrünungen gelten im Allgemeinen als „harte Bedachungen“, sie sorgen im Winter wie im Sommer für einen angenehmen Temperaturausgleich und dämmen sehr gut gegen Schall. Begrünungen sind in der Regel für alle Dachformen und Dachneigungen bis zu 45° möglich. Bei Dächern mit einer Neigung von bis zu 8° kann der gängige Flachdachaufbau verwendet werden. Bei größeren Neigungen sind Dränelemente mit Jutenetz erforderlich, über 25° bis 30° sind Rasterelemente zur Stabilisierung einzusetzen. 

Begrünter Dachgarten auf einem Parkhaus (intensiv)
Flachdachbegrünung auf einem Altbau (extensiv)
Aufbau einer extensiven Dachbegrünung

Bei der Ausführung von Gründächern wird grundsätzlich zwischen extensiver und intensiver Begrünung unterschieden. 

  • Extensivbegrünung
    Bei extensiver Begrünung erfolgt in der Regel eine Bepflanzung mit Moos-Sedum-Begrünung bzw. Sedum-Gras-Kraut-Begrünung o.ä. Die Ausbildung ist flächig, eine Differenzierung findet hauptsächlich nach der Farbe und weniger nach der Höhe statt, da der Schichtaufbau geringer ist als bei der intensiven Dachbegrünung. Die Gesamtstärke des Aufbaus beträgt 3 bis 15 cm. Ein Kontrollgang pro Jahr ist zur Sicherung und Pflege notwendig, die Kosten für die Erstellung und Wartung sind gering. Eine Nutzung als begehbarer Garten bzw. zum ständigen Aufenthalt ist bei dieser Begrünungsform nicht möglich.
  • Intensivbegrünung
    Bei intensiven Dachbegrünungen wird das Dach meist als Garten genutzt. Die Möglichkeiten der Bepflanzung reichen vom Rasen über Stauden bis zu Sträuchern und kleinen Bäumen. Die Ausbildung ist ebenfalls flächig, jedoch höhendifferenziert und teilweise punktuell. Die Begrünung mit anspruchsvollem Bewuchs und entsprechend vielschichtigem Aufbau der Vegetation von 15 bis zu 30 cm erfordert eine intensive Pflege und regelmäßige Wässerung. Die Kosten für die Erstellung und Wartung sind mittel bis hoch.

Wärmeschutz
Begrünte Dächer werden meistens als nicht belüftete Konstruktion bzw. als Umkehrdach ausgeführt. Der konstruktive Aufwand zur Sicherstellung einer einwandfrei funktionierenden Hinterlüftung wäre hier zu hoch. Begrünungen sind grundsätzlich nur auf wurzelfest abgedichteten Dachflächen anzuordnen.

Als zusätzlich auf eine Dachkonstruktion aufgebrachtes Schichtenpaket kann eine Dachbegrünung sowohl die Wärme- als auch die Schalldämmung eines Daches deutlich verbessern. Besonders gute Wärmedämmeigenschaften sind mit vollflächig verlegten Dränelementen aus Schaumstoff zu erzielen, mit dieser wärmedämmenden Begrünung können bis zu 70 mm herkömmlichen Wärmedämmstoffes ersetzt werden.

Die Schallschutzeigenschaften eines begrünten Daches sind nur von der zusätzlich aufgebrachte Masse einer Dachbegrünung beeinflusst. Auf leichten Stahl-Trapezblech-Konstruktionen kann bereits eine extensive Dachbegrünung mit einem Flächengewicht von ca. 1 kN/m² zu einer Erhöhung des bewerteten Schalldämmmaßes von bis zu 8 dB führen.

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Aufgrund ihrer geringen Neigung müssen Flachdächer vollflächig gegen Niederschläge abgedichtet werden, wie hier das „Veles e Vents“ genannte America's Cup Gebäude von David Chipperfield Architekten in Valencia

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