Città del Sole in Rom

Sonnenschutzelemente als Gestaltungsmittel

Mit dem Ziel, neuen Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig das Viertel Tiburtino II am östlichen Innenstadtrand von Rom aufzuwerten, wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Busdepots ein Gebäudekomplex nach dem Prinzip einer Stadt in der Stadt errichtet. Dem Bau der Città del Sole war ein Wettbewerb vorausgegangen, den das Architekturbüro Labics gewonnen hatte. Sie schufen ein mehrteiliges Wohn-, Arbeits- und Einkaufzentrum mit einer Gesamtnutzfläche von 13.500 Quadratmetern, das die Bestandsbebauung teilweise integriert.

Dem Bau der Stadt in der Stadt war ein Wettbewerb vorausgegangen mit dem Ziel, neuen Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig das Viertel Tiburtino II aufzuwerten
Der mehrteilige Komplex mit einer Gesamtnutzfläche von 13.500 Quadratmetern integriert die Bestandsbebauung teilweise
Durch die Gliederung der Baumasse und die kleinteilige Gestaltung der Außenräume gelang es den Architekten, den modernen Gebäudekomplex eng mit der Umgebung zu verzahnen

Der Neubau steht auf einem unregelmäßigen, schmalen langen Grundstück nahe des Bahnhofs Roma Tiburtina. Er setzt sich aus einem partiell durchbrochenen Gebäudesockel und drei darüber wie schwebend scheinenden Baukörpern zusammen. An einigen Stellen überspannen sie die Altbauten des früheren Busdepots; Einschnitte im zweigeschossigen Sockel erschließen unterschiedlich gestaltete Plätze und stellen Sicht- und Wegebeziehungen zum angrenzenden Wohnviertel her. Ebenerdig sind Geschäfte eingezogen, in einem Bestandsbau an der westlichen Grundstücksspitze eine Stadteilbibliothek. Breite Treppen und Rampen führen zudem auf öffentlich zugängliche Terrassen im zweiten Obergeschoss. Durch die Gliederung der Baumasse und die kleinteilige Gestaltung der Außenräume gelang es den Architekten, den modernen Gebäudekomplex eng mit der Umgebung zu verzahnen.

Die Kubatur des Gebäudekomplexes zeigt sich entlang der nördlich verlaufenden Via Arduino in einer Flucht, nach Süden hin tritt die heterogene Struktur mit einander überlagernden Bauvolumen deutlich hervor. Im Osten des Areals erhebt sich oberhalb des Sockels ein zweigeteiltes, neunstöckiges Wohnhochhaus, das über ein offenes Treppenhaus erschlossen wird. In dem winkelförmigen mittigen Baukörper sind auf den beiden oberen Geschossen Maisonettes untergebracht, in dem westlich davon platzierten, ebenfalls winkelförmigen Gebäude Büros.

Sonnenschutz
Gestalterisch steht die Città del Sole in deutlichem Kontrast zum benachbarten Wohnquartier. Den verspielten, in warmen Farben verputzten Fassaden begegnet das Ensemble mit Gradlinigkeit und schnörkelloser Klarheit.  Aluminium, Glas und Beton prägen sein äußeres Erscheinungsbild. Die verschiedenen Nutzungen werden durch die unterschiedliche Ausbildung des Sonnenschutzes hervorgehoben. Feststehende, senkrechte Aluminiumlamellen umhüllen die Büro- und Ladenflächen. Die Fassade des Wohnturms zeichnet sich durch gläserne Brises Soleil aus, deren horizontale Lamellen die Bewohner individuell einstellen können. Die Maisonettewohnungen schützen frei bewegliche Aluminiumpaneele vor direkter Sonneneinstrahlung. Hier können sowohl die waagerechten Lamellen als auch die Paneele zur Sonne ausgerichtet werden. -cwi

Bautafel

Architekten: Labics, Rom (Maria Claudia Clemente und Francesco Isidori, Team: Luigi Panetta, Paola Bettinsoli, Chiara Capriulo, Gaia Maria Lombardo, Michele Morganti, Giorgio Pasqualini, Filippo Pesce)
Projektbeteiligte: Parsitalia, Rom (Entwicklung); Studio Pagnoni Vita, Rom (Tragwerksplanung); 3TI Progetti, Rom (Gebäudeausstattung)
Bauherr: Hines Italia, Rom
Fertigstellung: 2016
Standort: Via Arduino, 00162 Rom, Italien
Bildnachweis: Fernando Guerra, Marco Cappelletti

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Außenraffstore an einem Mehfamilienhaus

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Brise-Soleil in Form von feststehenden, doppelgeschossigen Vertikallamellen aus Beton an der Unité d'habitation bzw. dem Corbusierhaus in Berlin

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Glaslamellen und Aluminiumraffstore verschatten die großen Glasflächen des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin. Architektur: Stephan Braunfels

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Materialien

Glas und Metall

Klassischer Sonnenschutz: Klappläden sind einfach in der Bedienung und ein beliebtes Mittel der Fassadengestaltung.

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Fensterläden

Klappläden

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