Centrum Dialogu Przelomy in Stettin

Geschwungene Dachfläche als städtischer Platz

Hier soll nicht allein ein Ort des Gedenkens, ein Mahnmal der Geschichte sein, damit diese sich niemals wiederhole. Das Centrum Dialogu Przelomy, zu deutsch etwa Dialogzentrum Umbrüche des Nationalmuseums in Stettin, lädt Menschen aller Alters- und Gesellschaftsgruppen zum Dialog ein. Es soll als lebendiger Treffpunkt fungieren, in unmittelbarer Nachbarschaft zur strahlend-hellen, spitzgiebeligen Philharmonie (s. Surftipps) der Stadt im Nordwesten Polens. KWK Promes aus Kattowitz entwarfen ein teilweise im Erdreich versenktes Bauwerk, dessen weites Dach als öffentlicher Platz begehbar ist. In Form einer seichten Woge, die sich diagonal zur Platzmitte senkt, gipfelt es in der nordwestlichen Gebäudeecke. 

Das Dialogzentrum soll ein lebendiger Treffpunkt sein, in unmittelbarer Nachbarschaft zur strahlend-hellen Philharmonie
Die Architekten von KWK Promes aus Kattowitz entwarfen ein teilweise im Erdreich versenktes Bauwerk, dessen weites Dach als öffentlicher Platz begehbar ist
In Form einer seichten Woge, die sich diagonal zur Platzmitte senkt, gipfelt es in der nordwestlichen Gebäudeecke

Durch die Großform, deren Dachfläche öffentlicher Platz und oberste Ebene zugleich ist, werden stadträumliche Bezüge hergestellt. Vor dem zweiten Weltkrieg stand hier eine Blockrandbebauung, die vollständig zerstört wurde. Der Neubau stellt sich als Hybrid dar, zwischen einem Leerraum als Resultat des Bombardements und der vorhergehenden Bebauungsstruktur. Die Diagonale verbindet als breite Passage die Philharmonie und eine Kirche an der Südostseite (Abb. 27/28). Die Gebäudespitze im Nordwesten markiert den Haupteingang – das Erdgeschoss wird hier von zwei Seiten erschlossen. Auf der gegenüberliegenden Seite steigt die seichte Welle deutlich weniger an und findet einen bogenförmigen Abschluss. Die stadträumliche Einbindung des Baukörpers vollzieht sich auch durch die Dach- und Fassadenbekleidung aus Betonelementen. Auf dem Dach sind es quadratische Platten, die sich im Umfeld des Ausstellungshauses fortsetzen. Die Fassade ist mit hochrechteckigen Platten bekleidet, die sich vor den Eingängen durch Drehung öffnen lassen. Aus der Platzmitte führt ein weiterer Zugang über eine Rampe in das Foyer.

Die Ausstellung zur Geschichte Stettins befindet sich im Untergeschoss, das vom Foyer über eine lange, mehrfach abgesetzte Treppe erschlossen wird. Die Besucher tauchen gleichsam ab in die Dunkelheit, die eine konzentrierte Betrachtung ermöglichen und endlosen Raum suggerieren soll. Ein Teil der Ausstellung ist den historischen Ereignissen gewidmet; ein anderer Teil solchen Künstlern vorbehalten, deren Werke sich mit der Geschichte auseinandersetzen.

Flachdach

Das Dach des Museums ist kein Flachdach im klassischen Sinne, da es teilweise ansteigt und dann eine Neigung aufweist. Die Abdichtungsebene wird jedoch wie bei einem Flachdach ausgeführt. Die Dachdecke des Gebäudes geht unmittelbar in den mit Betonplatten ausgelegten Platz über. Bei der Ausführung des Dachaufbaus war eine besondere Sorgfalt erforderlich; die einzelnen Funktionsschichten mussten so aufeinander abgestimmt werden, dass die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems dauerhaft gewährleistet ist.

Die Dränageschicht ist druckstabil und das Bettungsmaterial unter der Pflasterung ausreichend wasserdurchlässig und zugleich filterstabil. Die Betonplattenhöhe wurde der voraussichtlichen Belastung angepasst. Auf der gepflasterten Fläche finden manchmal Konzerte und Veranstaltungen statt; ansonsten wird der Ort auch von Skateboardern oder im Winter zum Schlitten fahren genutzt.

Bautafel

Architekt: KWK Promes, Katowice
Projektbeteiligte: Poreco, Poraj (Tragwerksplanung); Cegroup, Gliwice (Technische Gebäudeausrüstung); Skanska, Stockholm (Generalunternehmer)
Bauherr: Nationalmuseum Stettin
Fertigstellung: 2016
Standort: Platz Solidarnosci 1, Stettin, Polen
Bildnachweis: Juliusz Sokolowski, Jakub Certowicz, Katowice

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