Bürogebäude LSV in Landshut

Formstabiles Gewebe in den Farben des Laubwaldes

Am Stadtrand von Landshut auf einem ehemaligen Kasernengelände liegt das Bürogebäude der Versicherung LSV und setzt mit einem konvex gewölbten Eingangskubus ein markantes Zeichen. Dieser bildet den Anfangspunkt einer leicht geschwungenen und etwa 120 m langen Erschließungshalle entlang der Straße, die die kammförmig angeordneten und Ost-West ausgerichteten Büroriegel vom Verkehr abschirmt. Vorhandene Bäume innerhalb eines grünen Saums blieben erhalten und bilden eine reizvolle Vorzone, die Durchblicke auf die filigrane Glasfassade ermöglicht.

Die Farben der Screens orientieren sich am Eindruck eines lichtdurchfluteten Laubwaldes
Die eleganten Holzstützen enden in Aufliegern, die wie Baumkronen ausgebildet sind
Jeweils zwei Screenelemente sind übereinander angeordnet. Die Führung der vertikal angeordneten Fallschienen erfolgt in den Leimbindern, in die eine Nut gefräst wurde.

Die Südfassade der Magistrale ist ausgebildet als schuppenartige Glaskonstruktion, die das gesamte Gebäude als imaginärer Zylinderausschnitt bedeckt und mit einer Neigung von 11° auf den Boden trifft. Hinter dieser Glashaut sorgt eine Tragkonstruktion aus Holzstützen, deren Auflager wie Baumkronen gestaltet sind im Zusammenspiel mit einer großzügig bemessenen Sonnenschutzanlage für die Illusion eines lichtdurchfluteten Laubwaldes.

Der Werkstoff Holz dient der Konstruktion, der Sonnenschutz bietet ein fein abgestuftes Spiel leuchtender Laubfarben - von Grau über Gelb und Orange bis hin zu verschiedenen Grüntönen. Er soll für ein Raumklima sorgen, in dem sich die Mitarbeiter und Besucher wohlfühlen.

Sonnenschutz
Auf Grund der imposanten Höhe der Fassade wurde die Behangkonstruktion mittig geteilt. Dennoch entstanden großformatige Behänge von vier mal acht Metern im oberen und vier mal sechs Metern im unteren Bereich. Sie sind als offene Rollos mit geführtem Fallstab umgesetzt, der in Führungsschienen läuft. Diese sind eingepasst in eine Nut, die die Fassadenbauer in die Tragkonstruktion der Leimbinder eingefräst hatten. Die Führung der Fallstäbe erfolgt vertikal, eine Sonderkonstruktion mit Ausfallarm wirkt bei den Rundungen zusätzlich unterstützend.

In diesem Bereich erfolgt auch die Unterstützung mit einem PTFE-ummantelten Stahlseil, das ein Durchhängen verhindert. Die Behänge, die sich bei großen Temperaturschwankungen hinter der Glasfassade nicht verformen dürfen, bestehen aus einem auch in großen Abmessungen stabilen Gewebe. Während der Herstellung wird es über den gesamten Beschichtungsvorgang sowohl in Kett- als auch in Schussrichtung unter Spannung gehalten.

Das Farbspektrum dient auch dem ausgeglichenen Raumklima, das besonders bei starkem Sonnenlicht über die komplexe Sonnenschutzanlage und eine natürliche Belüftung kontrolliert wird. Das besondere Design des mikrobelüfteten Gewebes bietet guten Wärmeschutz und reguliert die Innentemperatur. Es vermittelt eine gewisse Transparenz und lässt die Lichtverhältnisse im Inneren natürlich wirken. Gesteuert wird das Raumklima innerhalb der Magistrale über ein zentrales Bussystem, das die Behänge in Abhängigkeit der Witterungs- und Lichtbedingungen bewegt.

Bautafel

Architekten: Hascher Jehle, Berlin
Projektplanung: Architekten S. Feigel und K. Huber, Landshut
Projektbeteiligte: Brichta, Dillingen (Sonnenschutz); Ferrari, La Tour du Pin Cedex/F (Soltis-Gewebe)
Bauherr: LSV Landshut
Fertigstellung: 2005
Standort: Landshut
Bildnachweis: Ferrari, La Tour du Pin Cedex/F

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