Bürogebäude Licht Campus in Köln

Open-Space mit textiler Grundrisszonierung

Licht hat in der Architektur eine wesentliche Bedeutung und sorgt je nach Einsatz für unterschiedliche Atmosphären und Stimmungen. Eine wesentliche Rolle sollte Licht auch beim Neubau für ein Beleuchtungsunternehmen spielen. Die Aufgabe, einen repräsentativen Bürobau für den Trilux Licht Campus in Köln zu entwickeln, übernahmen Graft Architekten in Zusammenarbeit mit den Lichtplanern von Jack be Nimble. Das Firmengebäude mit klarer Form und vielen Glasflächen ist stark durch Licht, Lichtbrechung und Reflexionen geprägt, womit das Handwerk und Schaffen des Auftraggebers eindrücklich demonstriert wird.

Das Firmengebäude mit klarer Form und vielen Glasflächen ist stark durch Licht, Lichtbrechung und Reflexionen geprägt, womit das Handwerk und Schaffen des Auftraggebers eindrücklich demonstriert wird.
Der Bezug zu Licht lässt sich bereits an der Gebäudehülle ablesen: Die gestaffelte Glasfassade ist der Struktur von in Scheinwerfern verbauten Reflektoren nachempfunden, die die optische Verteilung der Lichtquelle optimieren.
Der Haupteingang wird durch ein über Eck verlaufendes Schaufenster markiert, das im Gegensatz zum Rest der Fassade mit planaren Verglasungen ausgeführt wurde.

Fassadengestaltung inspiriert von Reflektoren

Der Bezug zu Licht lässt sich bereits an der Gebäudehülle ablesen: Die gestaffelte Glasfassade ist der Struktur von in Scheinwerfern verbauten Reflektoren nachempfunden, die die optische Verteilung der Lichtquelle optimieren. Dafür sind die einzelnen Glaselemente in ihrer mittleren Achse je im gleichen Winkel gedreht. So entsteht aus jeder Perspektive durch wechselnde Licht- und Tiefeneffekte eine unterschiedliche Erscheinung.

Viergeschossiger Kubus mit modernen Arbeitsplätzen

Der viergeschossige Bau verfügt über eine Fläche von insgesamt 2.700 m². Im Erdgeschoss stellt der Neubau neben einigen öffentlichen Nutzungen Schulungs- und Präsentationsräume bereit; in den Obergeschossen befinden sich Open-Space-Bürozonen und Besprechungsräume für 120 Angestellte. Zusätzlich zu den ebenerdigen öffentlichen Ausstellungsbereichen wird das firmeneigene Kompetenzzentrum, das sich bereits auf dem Grundstück befindet, in den oberen Geschossen erweitert: Hier wurde ein Showroom für die hauseigenen Produkte vorgesehen.

Der Haupteingang ist nach Norden orientiert und an der Schmalseite des Baus positioniert. Markiert wird der Eingang durch ein über Eck verlaufendes Schaufenster, das im Gegensatz zum Rest der Fassade mit planaren Verglasungen ausgeführt wurde und hinter dem das zweigeschossige Foyer mit seiner skulpturalen, raumbildenden Treppe erscheint. Im Westen entsteht zwischen Bestand und Neubau ein gefasster Außenraum, der von den Landschaftsarchitekten Lill+Sparla gestaltet wurde und Platz für Begegnungen und Erholung bietet.

Öffentliches Foyer

Die Ausstellungsflächen und Veranstaltungsräume Foyer sollen den öffentlichen Raum ins Gebäude weiterführen. Die offene Treppe mit breiten Sitzstufen, die zum Galeriegeschoss führt, geht über ihre eigentliche Erschließungsfunktion hinaus und bildet als offenes Auditorium einen weiteren Raum für Begegnungen. Speziell für diese Situation entwickelte das Team von Graft in Kooperation mit Trilux eine auffällige Deckenleuchte, die Architektur und Licht in einer Struktur einfängt. Die Leuchte besteht aus vielen einzelnen Trapezen, aus denen seitlich das Licht tritt. Sie faltet sich flächig aus der Decke und bildet eine konvexe Wölbung, die über dem Treppenverlauf schwebt.

Interne Zonierung durch unterschiedliche Bodenbeläge
Die Grundrisse sind insgesamt fließend und offen gestaltet; um die drei festen Erschließungs- und Sanitärkerne herum wird die gesamte Gebäudetiefe genutzt. Die einzelnen Zonen werden lediglich durch unterschiedlich Deckenelemente und Bodenbeläge markiert. Die Formen sind dabei fließend und bilden abgerundete Ecken aus. Um neben einer räumlichen Zonierung zugleich eine angenehme Raumakustik und behagliche Arbeitsatmosphäre in den offenen Räumlichkeiten zu erreichen, wurden unter anderem spezielle Teppichböden aus Kräuselvelours eingesetzt.

Der gewählte Bodenbelag erreicht aufgrund seiner hohen Dichte sehr gute raumakustische Werte und sorgt mit einer Mischung aus glänzenden und matten Fasern für einen abwechslungsreichen Melange-Effekt. Der Teppich ist nach EN 1307 als „geweblich stark“ eingeordnet, weist ein Brandverhalten von CFL-S1 nach EN 13 501-1 auf, ist lichtecht und stuhlrollengeeignet und verbessert außerdem den Trittschall. -si

Bautafel

Architektur: GRAFT Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Jack be Nimble, Berlin (Beleuchtungsplanung); L Iill+ Sparla Landschaftsarchitekten, Köln (Landschaftsplaner); Ingenieurbüro Hellmann, Arnsberg (Tragwerksplanung); Ing.-Ges. Klaus Drücke, Dortmund (TGA); IDN Brandschutz, Duisburg (Brandschutz); GAARKO Architekten, Köln (Bauleitplanung); Günther Voullié Bauunternehmung, Mönchengladbach (Bauunternehmung); Innenausbau Pott, Sundern (Innenausbau); Stockbrink Bedachungen, Brüggen (Dachtragwerk); Feldhaus Fenster+Fassaden, Emsdetten (Fassade); Elektro Monz, Köln (Elektrik); Vollmer, Arnsberg-Neheim (Heizung, Sanitär u. Klima); Tischlerei A. Scholand, Arnsberg (Tischlerarbeiten); Object Carpet, Denkendorf (Teppiche)
Bauherrschaft: Trilux, Arnsberg
Standort: Köln
Fertigstellung: 2019
Bildnachweis: Trilux, Arnsberg; Graft Architekten, Berlin

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