Bürogebäude eines Pharmaunternehmens in Grenzach

Schwarz-weißes Gebäude mit farbigen Böden aus Teppichfliesen

Auf der deutschen Seite des Dreiländerecks, in einem kleinen Ort namens Grenzach, gründete das Schweizer Pharma-Unternehmen Roche bereits 1900 eine Niederlassung. Auf dem heute 50.000 m² umfassenden Betriebsgelände wurden die vorhandenen Verwaltungsbauten und die Betriebsmensa mit einem Büro- und zugehörigen Technikgebäude nach Plänen der Basler Architekten Christ & Gantenbein ergänzt.

Der farbige Teppichboden lockert die ansonsten in Schwarz und Weiß gehaltene Gestaltung auf
Von den Großraumbüros gelangt man in beiden Obergeschossen direkt auf eine großzügige Terrasse
Eingestellte, verglaste Besprechungsboxen gliedern die große Bürofläche in einzelne Bereiche

Mit weißen Fassaden und einer klaren Kubatur fügen sich die Neubauten gut in das Umfeld ein. Allerdings sind ihre Betonfassaden nicht wie die umgebenden Bauten weiß gestrichen, sondern in Sichtbeton ausgeführt, der mit Weißzement versetzt wurde. Das dreigeschossige, unterkellerte Bürogebäude basiert auf einem rechteckigen Grundriss und wird an der kurzen Seite im Osten über einen überdachten Bereich erschlossen. Hier leitet eine schiefe Ebene vom Geländeniveau in das 70 cm höher liegende Erdgeschoss. Oberhalb des Eingangs befinden sich großzügige, überdachte Terrassen, die den Mitarbeitern als zusätzliche Pausen- und Arbeitsflächen im Freien dienen. In der Gebäudehülle sind diese Bereiche erst auf den zweiten Blick erkennbar, da die weißen Betonbänder in der Fassade sie ebenso umfassen wie die Büroräume.

Die Grundrisse sind in allen Geschossen ähnlich aufgebaut: Um einen zentralen Kern mit zwei Treppenhäusern, Sanitärräumen, Teeküche und Besprechungseinheiten ist eine große Bürofläche angeordnet, die von eingestellten, verglasten Besprechungsboxen in unterschiedliche Zonen gegliedert wird. Hier stehen die Schreibtische dicht an dicht – die Terrassen bilden dazu einen großzügigen Ausgleich. Die Fassaden des Bürobaus sind von Fensterbändern geprägt, die sich um das Gebäude herum nach oben winden und dabei immer schmaler werden. Die weißen Betonbänder werden im Gegenzug immer höher.

Der zweigeschossige Technikbau liegt südlich des Bürogebäudes. Er ist nahezu fensterlos und verfügt über zusätzliche Flächen im Untergeschoss. Auf der Westseite nimmt der Baukörper die Flucht des Büroneubaus auf. Im Erdgeschoss befindet sich die Postzentrale, im Obergeschoss ein Möbellager. Das Untergeschoss beherbergt verschiedene technische Einrichtungen sowie einen Verbindungstunnel zum Bürogebäude.

Boden
In den Großraumbüros lockert ein bunter Teppichboden die durchgängig schwarz-weiße Gestaltung der Fassaden und Wände auf: Verschieden große und unterschiedlich farbige Rechtecke wurden zu einem großflächigen Muster zusammengesetzt – einfach umgesetzt mit farbigen Teppichfliesen. Bei dem gewebten Bodenbelag besteht das Polmaterial aus Polyamid (PA 6.6), den Rücken bildet eine Schwerbeschichtung aus Ethylenvinylacetat (EVA). Der melierte Schlingenteppich ist schmutzverbergend, langlebig und stuhlrollengeeignet.

Die 60 x 60 cm großen Teppichfliesen wurden jeweils auf genauso große Kalziumsulfatplatten geklebt, die Teil eines Doppelbodens sind. Diese Bodenkonstruktion erlaubt eine größtmögliche Flexibilität bezüglich der Verlegung von Installationen, da es sich um eine aufgeständerte Konstruktion handelt und die Platten mit den farbigen Teppichfliesen einzeln aufnehmbar sind.

Alle anderen Bodenbeläge sind weiß gehalten. So wurden z.B. die Treppenhäuser aus Ortbeton mit einem imprägnierten Hartbetonüberzug versehen, für die Terrassen und den Eingangsbereich wurden die Ortbetonfertigteile weiß eingefärbt und in den Sanitärräumen kam eine fugenlose Beschichtung aus Zement und Kunstharz zum Einsatz. -eh

Bautafel

Architekten: Christ & Gantenbein, Basel
Projektbeteiligte: Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel (Tragwerksplanung); Sulzer + Buzzi Baumanagement, Olten/CH (Generalplaner); Turner & Townsend, Zürich (Bauleitung); Gruneko, Basel (Haustechnik); Etavis, Basel (Elektroplanung); Kopitsis, Wohlen (Bauphysik); Anker, Düren (Teppichfliesen); Lindner Group, Arnstorf (Doppelböden); Walo Bertschinger, Zürich (Zement-Kunstharzbeschichtung); Müller Illien Landschaftsarchitekten, Zürich (Freiraumplanung)
Bauherr: Roche Pharma, Grenzach
Fertigstellung: 2011
Standort: Emil-Barell-Straße 1, 79639 Grenzach
Bildnachweis: Walter Mair, Zürich; Christ & Gantenbein, Basel

Fachwissen zum Thema

Doppelbodensysteme eignen sich besonders für Räume, bei denen häufig Änderungen an den Installationen am Boden durchgeführt werden (müssen).

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_Systemböden

Doppelböden

Schema des Webprozesses

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_Herstellung/​Arten

Herstellung: Webverfahren

Bei der Rückenbeschichtung dieses zirkulären Teppichbodens wurde ein Faserbindemittel eingesetzt, das zu 100 Prozent aus Polyester besteht.

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