Bischof-Paulus-Heim in Innsbruck

Anthrazitfarbene Böden bis in die Nasszellen

Ein Viertel der Bevölkerung, mit steigender Tendenz, stellen die bald 30.000 Studierenden der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Nach dem Abriss eines baufälligen studentischen Wohnheims aus den 1960er Jahren neben der Pfarrkirche Petrus Canisius sollte an gleicher Stelle ein Neubau entstehen, der nicht nur größere Kapazitäten, sondern auch einen höheren Wohnstandard bietet. Zugleich sollte zum nahegelegenen Flussufer des Inns auf Wunsch der Stadt eine gewisse Durchlässigkeit gewährleistet sein.

Gemeinschaftliche Küchenzeilen
Die außenliegende Treppe, umhüllt von Aluminium, prägt den kleineren Baukörper
Die Häuser sind aufgeständert und durchlässig für Passanten

Architekt Johannes Wiesflecker, selbst in Innsbruck ansässig, überzeugte mit seiner Lösung, das erforderliche Volumen für das Bischof-Paulus-Heim auf zwei Baukörper zu verteilen. Durch die Aufständerung der Gebäude auf V-förmige Stützen und ein verglastes Erdgeschoss bleibt der überbaute Bereich durchsichtig und teilweise durchlässig für Fußgänger und Fahrradfahrer. Im größeren Baukörper mit fast quadratischem Grundriss ist die Erschließung zentral untergebracht, die Appartements orientieren sich zu zwei Seiten, nach Nordwesten und Südosten. Der zweite, kleinere Baukörper ist zur Straße nach Nordwesten hin verkürzt und abgeschrägt, so dass die Fassade parallel zur Straße verläuft. Die Erschließung liegt hier außen in Form einer diagonal verlaufenden, von Aluminium umschlossenen Treppe, die Zimmer orientieren sich nach Südosten.

Beide Häuser sind seitlich gefasst von nahezu geschlossenen Betonwänden und stehen im Abstand von neun Metern nebeneinander. Insgesamt stehen 87 Einzelzimmer mit Nasszelle und Balkon zur Verfügung. Frei stehende Küchenzeilen in den Gemeinschaftsbereichen versorgen bis zu 12 Studierende, die ihre Zimmer selbst möblieren.

Boden
Bei der Gestaltung der Böden war den Architekten Homogenität besonders wichtig. Alle Fußböden im Wohnheim bedeckt anthrazitfarbenes Linoleum, passend zu den weitgehend in Sichtbeton gestalteten Innenwänden. Die Böden aus Linoleum sind langlebig und leicht zu reinigen - entscheidende Kriterien für den Einsatz im Studentenwohnheim.

Eine Besonderheit sind die Nassbereiche, deren Böden sich ebenso nahtlos in das Gesamtbild einfügen sollten. Zum Einsatz kam hier eine ebenfalls dunkelgraue, marmorierte Rollenware aus Vinyl in der Breite von zwei Metern. In den kleinen Nassräumen mit einer Grundfläche von ein mal zwei Metern konnte sie praktisch fugenlos verlegt werden. Hier gibt es keine Duschtassen, sondern nur einen Gefälleestrich mit Hohlkehle, der Belag verläuft fugenlos und dicht zur Wand. Die Studenten duschen also auf dem auch bei Nässe rutschsicheren und fußwarmen Kunststoffboden, der ebenso die Wände durchgehend bedeckt. Diese sind damit spritzwassergeschützt und abwaschbar. Der spezielle Vinylbelag für Nassräume ist beständig gegen Desinfektions- und Reinigungsmittel; eine Reinigung ist durch einfaches Absprühen möglich. Auf der minimierten Fläche von zwei Quadratmetern sind außer der Dusche nur die Toilette untergebracht, ein Waschbecken befindet sich im Vorbereich. Zwischen dem Linoleumboden in diesem Vorbereich und dem wasserabweisenden Vinyl in der Nasszelle konnte über die entsprechende Farbgebung eine durchgängige Oberfläche erzeugt werden.

Bautafel

Architekt: Johannes Wiesflecker, Innsbruck
Projektbeteiligte: ZSZ-Ingenieure, Innsbruck (Statik), Gottfried Mayr, Innsbruck (Bauphysik), Ingo Peis, Innsbruck (HKLS-Planung); DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen (Bodenbeläge)
Bauherr: Tiroler gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft, Innsbruck
Standort: Santifallerstraße 3, Innsbruck
Fertigstellung: 2008
Bildnachweis: Markus Bstieler, Innsbruck für DLW Flooring, Bietigheim-Bissingen

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