Aussichtsturm bei Cottbus

Umspannung aus beschichteter Glasfasermembran

Er erhebt sich auf einer Anhöhe aus Abraum: Insgesamt 57 Meter hoch ist der Aussichtsturm als Teil des Erlebnisparks Teichland bei Cottbus. Jetzt ist er Teil eines überschaubaren Freizeitparks, in wenigen Jahren soll er Ausblick bieten über einen großen See. Der soll nach der Flutung die nahegelegene Tagebaufläche Cottbus-Nord überdecken. Architekturstudent Daniel Slota ging als Sieger aus einem Wettbewerb der Gemeinde Teichland und der BTU Cottbus hervor, seine Entwurfsidee für den Turm setzten AWB Architekten aus Dresden um.

Gliederung der Hülle durch Grate zwischen den verspannten Membranen
Der Zugang erfolgt über eine Plattform aus Beton
Der Turm steht auf einem Hügel aus Abraum

Der Kern der neuen Landmarke besteht aus einer dreieckige Stahlbetonkonstruktion, in der sich das Treppenhaus mit 272 Stufen befindet. Da das Gelände aufgeschüttet ist, waren für die Gründung der Bodenplatte bis in den gewachsenen Baugrund 26 Bohrpfähle mit einer Länge von je 25 m erforderlich. Der Zugang erfolgt über eine untere Plattform, in der eine Dauerausstellung Einblick in die Entwicklung der Region gibt. Von hier eröffnet sich bereits ein Rundblick über die Region Teichland und das Gebiet des zukünftigen Cottbuser Ostsees. Dieser ist von der obersten, stählernen Plattform noch eindrucksvoller - wer nicht bis oben steigen will, kann bewegte Bilder vom 360° Panoramablick auf einer Leinwand im Basement ansehen, die durch Kameras von der Turmspitze übertragen werden.

Fassade
Der Betonkern ist von einer Glasfasermembran mit Teflon-Beschichtung umspannt. Die schlanke und fließende, organische Form der Außenhaut ergibt sich aus einer an Fuß- und Endpunkt unterschiedlichen Einspannung. Die breitere Einspannung am Fuß des Turms hat im Grundriss die Form eines dreieckigen, abgerundeten Sterns, die Einspannung am oberen Ende die eines sechseckigen, abgerundeten Sterns.

Die Membran ist durch Stahlseile verspannt und wird durch 147 horizontale, formgebende Pendelstützen stabilisiert. Licht und Schatten variieren auf den sanften Rundungen und Kanten der hellen Außenhaut, die durch drei dunkle, vertikale Grate im Bereich der Konstruktionsseile zwischen den Umspannungen gegliedert ist. Achtzig Beleuchtungsmodule zwischen Hülle und Betonkern ermöglichen farbige Lichtspiele bei besonderen Veranstaltungen. -us

Bautafel

Architekten: Daniel Slota, BTU Cottbus; AWB Architekten, Dresden
Projektbeteiligte:
Dirk Böhme, Cottbus (Koordination); Grbv, Hannover (Statik); Leicht, Rosenheim (Membranplanung); Kügler Ingenieure, Cottbus (Beleuchtung);
Bauherr: Gemeinde Teichland
Fertigstellung: 2010
Standort: Erlebnispark Teichland, Zum Erlebnispark 1, 03185 Teichland
Bildnachweis: AWB Architekten, Dresden

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