Ausbau eines Ingenieurbüros in Zürich/CH
Akustikpaneele mit Bespannung aus Alutextil
Um Platz für 33 neue Arbeitplätze im Ingenieurbüro Pöyry Infra in Zürich zu schaffen, wurden zusätzliche Flächen im bestehenden Gebäude angemietet und das Büro um 520 m² erweitert. Dabei wurde das Prinzip der Kombi-Büro-Typologie umsetzt. Die Arbeitsplätze sind in Gruppen angeordnet und zur bestmöglichen natürlichen Belichtung entlang der Fassade platziert. Neben dem Foyer und PC-Einzelplätzen kommt den Besprechungsräumen eine besondere Bedeutung zu. Sie erfüllen die verschiedenen Anforderungen der vier Haupttätigkeitsbereiche des Büros (Schienenverkehr, Tunnelbau, Vermessung und Consulting), die unterschiedliche Räume und Sitzungszimmer-Typen erfordern.
Als gläserne Boxen zonieren die unterschiedlich großen und in verschiedenen Farben gestalteten Besprechungsräume das gesamte Büro. Neben dem "traditionellen" Sitzungszimmer mit Beamern gibt es kleinere, so genannte Fokusräume, die mit rollbaren Barhockern ausgestattet sind oder auch unbestuhlt bleiben. Die transparenten Räume sind vom Großraumbüro einsehbar, erhalten jedoch durch die farbigen Glaswände in Rot, Grün oder Blau eine eigene Raumwirkung und Atmosphäre. Die Farbgebung im umgebenden Großraumbüro ist zurückhaltend in Grautönen und Weiß.
Akustik
Für eine optimale Raumakustik sorgen bespannte Paneele mit einer 40
mm starken Mineralwollfüllung. Die mit sogenanntem Alutextil
bespannten Paneele sind unsichtbar abgehängt. Die Deckenabhängung
hat drei Ebenen: Unter der Rohdecke befinden sich die
Lüftungsrohre, darunter die Akustikpaneele, die unterste Ebene
bildet die als Lichtband angeordnete Fluoreszenzbeleuchtung. Diese
drei Ebenen verlaufen nicht linear, sondern knicken teilweise nach
rechts oder nach links. Bewegt sich der Betrachter im Raum,
beginnen sich diese Überlagerungen an der Decke optisch zu
verschieben, der ganze Raum kommt in Bewegung. Verstärkt wird der
Effekt durch die Spiegelungen der Glaswände, in welchen sich die
Knicke vervielfachen.
Etwa die Hälfte der Deckenfläche ist mit den Akustikpaneelen bedeckt. Das Alutextil besteht aus einem Gerüstnetz, durch das jeweils 4 mm breite Alubänder gewoben sind. Die Richtung, in der die Alubänder verlaufen, musste hier immer die gleiche sein, um gleichbleibende Grauwerte in der Reflexion des Materials zu gewährleisten.
Bautafel
Architekten: oos ag, Zürich
Projektbeteiligte: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich (Akustik)
Bauherr: Pöyry Infra AG, Zürich
Fertigstellung: 2007
Standort: Hardturmstraße 161, Zürich
Bildnachweis: Dominique Marc Wehrli, Zürich-Regensdorf (1-3); oos ag (4)