Aufstocken, Sanieren und Erweitern mit Holz

Tagungsband zum 16. Holzbauforum 2017 in Berlin

Weil innerstädtischer Wohnraum knapp und Freiflächen gleichfalls Mangelware sind, stellen Verdichtungen und Aufstockungen im Bestand eine gute Möglichkeit dar, neuen Wohnraum zu generieren ohne kostbaren unbebauten Boden versiegeln zu müssen. Dazu bietet der Tagungsband Holzbauforum 2017: Bauen ohne Grundstück – Aufstocken, Sanieren und Erweitern mit Holz nicht nur einige Beispiele, sondern auch wichtige Ausführungshinweise bezüglich Statik, Wärme-, Brand- und Schallschutz. Die als E-Book erhältliche Publikation versammelt sämtliche Beiträge der Tagung, die im März 2017 in Berlin stattgefunden hat; Herausgeber ist das Deutsche Institut für Normung DIN.

Mittlerweile haben sich einige Firmen und Planer auf solche innerstädtischen Verdichtungen spezialisiert. In ihren Beiträgen berichten sie von ihren Erfahrungen und stellen Entwürfe sowie realisierte Bauwerke vor. Markus Schell vom Büro 213 Architekten präsentiert Aufstockungen in Brettstapelbauweise an verschiedenen Berliner Standorten, deren Form und Höhe variieren; am Ende steht eine übersichtliche Darstellung der Vor- und Nachteile solcher Baumaßnahmen. Rainer Scheidle vom Wiener Unternehmen Obenauf berichtet über das Firmenkonzept,  das die Planung von Dachgeschossen auf Gründerzeithäusern aus den Jahren 1840 bis ca. 1914 umfasst: mit Primärtragwerken aus vorgefertigen Stahl- und Stahlbetonelementen, Brettsperrholzelementen als Sekundärtragsystem, aussteifenden Hohlkastenelementen für Wände und Steildach sowie Fensterbändern in Pfosten-Riegel-Bauweise.

Mit dem Holzbau in Skandinavien, der hier eine lange Tradition hat, befassen sich zwei Vorträge mit Beispielen aus den nordeuropäischen Ländern, darunter das Wohnhochhaus „Treet“ im norwegischen Bergen nach Plänen von Artec Arkitekter, das mit 49 Meter als derzeit höchster Holzbau gilt. Dirk Kruse von Dehne, Kruse Brandschutzingenieure aus Gifhorn gibt Hinweise zu Gebäudeklassen, zur Ertüchtigung von Holzbalkendecken oder der Ausführung von sogenannten Brandwandersatzwänden. Weitere Beiträge gehen mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis ins konstruktive Detail.

Das Layout der Publikation übernimmt das der (mittels einer Präsentationssoftware) gehaltenen Vorträge, sodass die Inhalte überwiegend anhand von Fotos und Grafiken mit stichwortartigen Textbausteinen vermittelt werden. Für Planer, Stadtentwickler und Immobilienbesitzer, die sich für Möglichkeiten der urbanen Verdichtung auf Basis des nachhaltigen Baumaterials Holz interessieren, bietet der Tagungsband jede Menge Anregung und Fachinformationen. Das 300-seitige E-Book im Format DIN A4 kann zum Preis von 45 EUR auf der unter Surftipps genannten Internetseite des Beuth Verlags bestellt werden. (us)

Fachwissen zum Thema

Fachwerkbau aus Holz und Ziegelausfachung in Norddeutschland (um 1800)

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Baustoffe/​-teile

Holz

Durch innerstädtische Verdichtung und Aufstockung werden vorhandene Strukturen genutzt und Freiflächen geschont (Abb.: Paragon-Apartments in Berlin-Prenzlauer Berg)

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Einführung

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Neues Bauen mit Holz

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Urbaner Holzbau

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