Architekturbüro in München

Weiße Akustikplatten mit perforierter Oberfläche

Eingebettet in einen unter Ensembleschutz stehenden Gebäudeblock im Münchner Lehel liegt das Büro der Architekten Landau und Kindelbacher. Das von den Architekten selbst geplante Büro mit einer Größe von 250 m² ist in den ebenerdigen Räumen einer ehemaligen Druckerei untergebracht. Zu diesem Zweck wurde der vorhandene Raum komplett entkernt und die alte Skelettstruktur des Gebäudes freigelegt. Die so entstandene offene und großzügig wirkende Raumfolge wird durch den fließenden Übergang zwischen Boden, Wand und Decke noch unterstrichen.

Theke und Rückseite der Schrankwand
Blick in den rückwärtigen Bereich

Die epoxidharzbeschichteten Böden, Wände und Decken der Räume sind ohne Ausnahme weiß. Lediglich die Bestuhlung, die Fensterrahmen und Teile der Beleuchtung sind schwarz. Die Farbe Weiß wirke "wie ein neutrales Passepartout" erläutern die Architekten "hier können sich die Gedanken frei entfalten". Dieser Effekt wird durch eine Raumhöhe von etwa vier Metern und die Möglichkeit, die Beleuchtung über Strahler, Akzentleuchten und Lichtvouten zu regulieren, noch verstärkt. Die Wände sind mit großflächigen Pinnwänden in Stahlrahmen verkleidet.

Im straßenseitigen Bereich des Büros befinden sich die Arbeitsplätze, im rückwärtigen Teil trennt eine Schrankwand den Besprechungsbereich sowie die Arbeitsplätze der beiden Büroinhaber. In der Achse zwischen den Bereichen sind die Toiletten und notwendige Arbeitsgeräte wie Plotter, Kopierer und Fax angeordnet. Eine lange, offene Theke bildet den Kommunikationsmittelpunkt innerhalb des Raumes.

Akustik
Zur Regulierung der Raumakustik dienen Akustikplatten mit perforierter Oberfläche unter der Decke. Aufgrund der sehr kleinen Öffnungen (Durchmesser ungefähr 0,3 bis 2,0 mm) in den Gipskartonplatten verursachen die Reibungsverluste in den engen Löchern eine dämpfende Wirkung. Die Rückseiten der Platten sind mit einem schallabsorbierenden Faservlies kaschiert. Mit diesen Akustikelementen lässt sich die Nachhallzeit optimieren, die das zentrale Kriterium für die Bewertung der akustischen Eigenschaften eines Raums darstellt.

Darüber hinaus wirken auch die großflächigen Pinnwände, mit denen die Wände verkleidet sind, schallabsorbierend. Die weiß gestrichenen Weichfaserplatten bestehen aus naturharzgebundenen Holzfasern aus Nadelholzschnittresten. Die diffusionsoffenen und wasserabweisenden Platten werden mit Aluminiumsulfat (Alaun) imprägniert.

Bautafel

Architekten: Landau und Kindelbacher, München
Projektbeteiligte: Ammer Versorgungstechnik, Neufahrn (HLS); Terrazzo Ranft, Baierbrunn (Bodenbeschichtung); Elektro Hahn, Haltern am See (Elektro); Kreon-Vektron, Köln (Leuchten); Baierl und Demmelhuber,
Töging (Trockenbau, Möbel)
Bauherr: Landau und Kindelbacher, München
Fertigstellung: August 2006
Standort: Thierschstraße 17, München
Bildnachweis: Michael Voit, München

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