Anforderungen an die Gesteinsbeschaffenheit

Wie alle anderen im Außenbereich eingesetzten Baustoffe ist Schiefer starken Umwelt- und Witterungseinflüssen ausgesetzt. Qualitativ hochwertiger Schiefer weist eine hohe Beständigkeit gegenüber diesen Einflüssen auf, er kann allen eventuellen Faktoren standhalten und gewährleistet die schadensfreie Deckung eines Daches über Jahrzehnte.

Die Ursachen für eine mögliche Verwitterung liegen im Regenwasser und in den vom Wasser und der Luft transportierten Schadstoffen. Der Vorgang der Verwitterung kann physikalischer, chemischer bzw. biologischer Art oder - in der Regel - eine gleichzeitige Wirkung aller dieser drei Arten sein.

Widerstand gegen Temperaturwechsel
Physikalische Schäden sind mechanische Zerstörungen. Sie können z.B. auftreten durch mechanische Zerstörungen des Gesteinsgefüges in Form von Frostschäden. Die Klimaverhältnisse Mitteleuropas (Schneelasten, Regen, Wind und Sturm, schneller Wechsel zwischen Hitze und Kälte mit großer Temperaturdifferenz) fordern daher einen hohen Dichtigkeitsgrad mit geringer Porosität und einer damit verbundenen minimalen Wasseraufnahme bei ausreichender Biegefestigkeit. Plötzliche Temperaturwechsel muss das Material ohne Schäden bestehen. Schiefer mit Fremdeinschlüssen, z.B. körnigen Pyriten, halten schnellen Temperaturwechseln kaum Stand, weil die Ausdehnungs-Koeffizienten der verschiedenen Stoffe unterschiedlich sind und sich infolgedessen die körnigen Pyriteinschlüsse aus der Schieferplatte herauslösen können. Das trifft auch für dünne Quarz-Lagen quer zur Schieferung (Fachsprache: Köpfe und Messer) zu; diese Platten können z.B. die Regensicherheit eines Daches gefährden.

Widerstand gegen chemische Angriffe
Unter dem chemischen Angriff wird der Einfluss von Schadstoffen aus der Luft verstanden. Schwefeloxide, Kohlendioxid und Stickoxide werden in Kombination mit Wasser zu Säuren umgewandelt, die den chemischen Angriff verursachen. Widerstandsfähigkeit gegen Säureangriff gewinnt bei den Umweltbedingungen (Deutschland gilt als hoch industrialisiert und dicht besiedelt) zunehmende Bedeutung. An dieser Stelle wird deutlich, dass z.B. je nach Eigenschaft des Bedachungsmaterials - dies gilt für jedes Bedachungsmaterial - in unterschiedlich umweltbeeinflussten Gebieten unterschiedliche Wirkungen eintreten können (z.B. feuchten, nebligen Industriegebieten oder trockenen Gebirgslagen).

Widerstand gegen biologische Einwirkungen
Unter dem biologischen Einfluss versteht man die Einwirkung von pflanzlichen und tierischen Lebewesen (Bewuchs mit Pilzen, Flechten, Algen, Bakterien). Dieser Einflussbereich trifft andere Baustoffe stärker als Schiefer.

Bildnachweis: Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen

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