Aluminiumpaneele in knalligen Gelb- und Grüntönen

Jugendherberge in Bayreuth mit Schwung und Farbe

Den Ruf, ein spartanisch ausgestattetes Bettenlager zu sein, in dem man sich nur zu Not aufhält, haben Jugendherbergen schon seit geraumer Zeit abgelegt. Jüngstes Beispiel dafür ist die Jugendherberge in Bayreuth mit ihrer futuristisch geschwungenen Form und der auffälligen Hülle, für die LAVA – Laboratory for Visionary Architecture aus Berlin verantwortlich zeichnen. Aluminiumpaneele, die auf der Fassade Farbverläufe in knalligen Gelb- und Grüntönen erzeugen, ziehen Blicke auf sich und signalisieren Moderne und Dynamik.

Die Aluminiumpaneele mit geschlossener Oberfläche können neben Fassaden auch für Dachuntersichten, Wand- und Unterdeckenverkleidungen eingesetzt werden.
Die Paneele können horizontal oder vertikal verbaut werden und stehen in unterschiedlichen Profilformen zu Verfügung.

Zu verdanken ist der Imagewandel von Jugendherbergen einem ambitionierten Plan zur Neuausrichtung, organisiert durch das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH), in dessen Zuge zahlreiche Workshops abgehalten wurden. Dabei wurden die Themen Gemeinschaft erleben, authentische Materialwahl und ganzheitliche Nachhaltigkeit in den Vordergrund gerückt. Daran orientierte sich auch das Berliner Planungsteam der Bayreuther Jugendherberge. Das Resultat ist ein barrierefreier Neubau, der innovative räumliche Konfigurationen mit Nachhaltigkeit in funktionalen, baulichen sowie sozialen Ebenen verbindet, und der den Gästen offene Zonen zum Treffen, aber auch ruhige Bereiche bietet.

Das zweigeschossige Gebäude hat einen Y-förmigen Grundriss und wird durch eine bandartige Fassadengliederung geprägt. Dafür sorgen weiße Gesimse, welche die beiden Geschosse optisch voneinander trennen und teils auskragen. Durch abgerundete Ecken und einige organisch geformte Details sprechen sie eine dynamische Formsprache. Ausgefüllt werden die gerahmten Fassadenflächen von den farbigen, vertikal angeordneten Aluminiumpaneelen.

Es handelt sich um pulverbeschichtete Aluminiumprofile des Herstellers Küffner, die über ein spezielles System aus Klemmen als hinterlüftete Konstruktion mit der thermischen Gebäudehülle verbunden sind. Die Klemmen ermöglichen eine geräuschfreie Bewegung bei Temperaturunterschieden und ein Fassadenbild, das ohne sichtbare Verschraubungen oder Schraubenabdeckungen auskommt. Außerdem sollen die 100 mm breiten Paneele so nach Beendigung ihres Lebenszyklus, ohne Beschädigung demontiert und sortenrein dem Wertstoffkreislauf zu 100 Prozent zugeführt werden können.

Architektur: LAVA – Laboratory for Visionary Architecture, Berlin; Fassadenpaneele: Küffner, Rheinstetten

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Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

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Polychromes, ornamentiertes Renaissance-Fachwerk

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Farbe in der Architektur

VHF am Baustofflabor der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur

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