Allianz Arena in München

Effektive Brandschutz- und Klimatechnik für 67.000 Zuschauer

Außenansicht bei Dämmerung
Innenansicht
Beleuchtete Außenansicht

Mit einer Länge von 258 m, einer Breite von 227 m und einer Höhe von 50 m überspannt die Münchener Allianz Arena eine Gesamtfläche von 37.600 m². Im Innern bietet sie 67.000 Zuschauern regengeschützte Plätze und auch den Mitarbeitern und den Medienvertretern ein Optimum an Großzügigkeit und Komfort. Entworfen wurde sie von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Die Fassade mit der rautenförmigen, transluzenten Umhüllung lässt sich durch Lichtprojektionen in Farbspiele tauchen und u.a. in den Vereinsfarben beleuchten.

Für das Wachstum des Spielrasens und zur Belichtung der Restaurants, Büros, Kioske und Logen war eine gute Belichtung mit Tageslicht erforderlich. Aus diesem Grunde wurde eine transparente Gebäudehülle aus luftgestützten zweilagigen Pneus aus Ethylen-Tetrafluorethylen-Folien (ETFE) eingesetzt, die eine Lichttransmission von ca. 95% aufweist. Die Hülle mit einer Fläche von 64.000 m², davon 24.000 m² beleuchtet, besteht aus 2.874 rautenförmigen Pneus, von denen nur jeweils zwei denselben Zuschnitt aufweisen. Jedes Kissen ist an eine permanente Luftversorgung angeschlossen und hält einer Schneehöhe von ca. 1,6 m stand. Die Unterkonstruktion besteht im Fassadenbereich aus Beton und im Dach aus 96 radial ca. 50 m weit auskragenden Stahlfachwerkträgern, die über Ringpfetten und Verbände ausgesteift sind. Darauf aufgeständert verlaufen Stahlsprossen, an denen die rautenförmigen Kissen wasserdicht befestigt sind.

Um den strengen Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes gerecht zu werden, wurden u.a. nicht brennbare Dämmplatten eingesetzt. Sie wurden unterhalb der Tribünen direkt auf dem Beton verklebt und im Bereich der VIP-Lounges sowie in den Technikräumen des Untergeschosses als nicht sichtbare Deckendämmung integriert. Zahlreiche weitere Brandschutzvorkehrungen von feuersicheren Aufzugschächten bis zu den Kaskadentreppen an der Außenseite der Fassade, um die Ströme der flüchtenden Fußballzuschauer aufzunehmen, falls doch einmal ein Feuer entstehen sollte und das Stadion evakuiert werden muss, ergänzen das Konzept.

Neben Läden, Restaurants, Büros und Konferenzräumen ist die Sportstätte zudem mit rund 11.000 Stellplätzen in der riesigen Tiefgarage ausgestattet.

Gebäudetechnik
In der Allianz Arena sorgen 53 Klimageräte für gute Raumluft und angenehme Temperaturen in Logen, Restaurants und Büros. Allein auf der Höhe des größten Durchmessers der Membranhülle wurden 41 Klimageräte positioniert. In dem siebenstöckigen Baukörper werden hinter den Besucherrängen und der Membranhülle rund 1 Mio. m³/h- Luft bewegt. Ein Teil der Klimageräte übernimmt auch Entrauchungsfunktionen.

Die Wärmerückgewinnung erfolgt in Abhängigkeit vom Luftvolumendurchsatz:

  • bis 15.000 m³/h Kreuzstrom-Wärmeübertrager
  • von 15.000 m³/h bis 30.000 m³/h Rotations-Wärmeübertrager
  • ab 30.000 m³/h Rotations-Wärmeübertrager mit zusätzlicher Feuchteübertragung
Für den Übergangs- und Winterbetrieb wird die erforderliche Wärme von zwei Wärmeerzeugern mit je 2,5 MW beheizt. Analog dazu beträgt die erforderliche Kälteleistung rund 3,2 MW. Der Wärme- und Kältetransport erfolgt über Rohrleitungssysteme bis zur Nennweite DN 300 und einer Gesamtlänge von rund 70 km.

Bautafel

Architekten: Herzog & De Meuron Architekten, Basel/CH
Projektbeteiligte: HVB Immobilien, München (Generalplaner); Covertex, Obing (Fassadenelemente); Siteco Beleuchtungstechnik, Traunreut (Leuchten); Pfrimer & Mösslacher, Klagenfurt (HKLS), Wolf, Mainburg (RLT-Geräte)
Bauherr: Allianz Arena München Stadion, München
Fertigstellung: 2005
Standort: Werner-Heisenberg-Allee 25, München-Fröttmaning
Bildnachweis: Allianz Arena München Stadion, München

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Dezentrale Lüftungsgeräte sorgen für den nötigen, kontinuierlichen Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung.

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