3D-gedruckte Stahlbrücke mit Smart-City-Funktionen
Metalldruckverfahren für den Städtebau der Zukunft
Böse Zungen mögen das Thema 3D-Druck fast schon als „Alten Hund”
bezeichnen. Dabei steckt das Produktionsverfahren erst in den
Kinderschuhen. Neue Konzepte und Methoden faszinieren immer dann am
meisten, wenn sie über realen Nutzwert verfügen, jenseits von
DIY-Anwendungen im Heimbereich oder Forschungskontext. Ein mit
Blick auf wachsende Städte konzipiertes Druckverfahren stellen die
Amsterdamer Softwareingenieure von MX3D vor. Ihnen gelang es
erstmals, eine Stahlbrücke dreidimensional zu drucken. Doch nicht
nur die Fertigungstechnik ist richtungsweisend.
Den komplexen Metalldruck ermöglichten zwei autark arbeitende
Roboter, die von einer 3D-Drucksoftware gesteuert wurden. Für den
Prozess kam Autodesk-Software zum Einsatz. Jeder der
hochbeweglichen Roboter verfügt über modifizierte Schweißapparate,
die das Metall durch Auftragsschweißen bzw. „Cladding” in
praktisch jeder Orientierung schichtweise addieren. Das ermöglichte
es, den Bogenschlag Stück für Stück und von beiden Seiten wachsen
zu lassen, ohne das herkömmliche Stützelemente notwendig waren. Die
Methode ähnelt dem Freivorbauverfahren des Betonbrückenbaus (Siehe
Surftipps).
Intelligentes Stadtmanagement durch Datenaustausch
Doch damit nicht genug: Um Informationen über die Frequentierung oder die Steifigkeit der Brücke, aber auch über die Nachbarschaft und nähere Umgebung zu erhalten, rüstet MX3D das Bauwerk mit Sensoren aus. Die so erhaltenen GIS-Daten (Geografische Informationssysteme) werden in die Cloud übertragen, verarbeitet, visualisiert und ausgewertet. Das stetig wachsende und frei verfügbare Datenkonglomerat soll mit smarten Infrastrukturprojekten weltweit vernetzt werden, damit diese voneinander lernen können.
Neben dem Datenaustausch zwischen den Infrastrukturen soll mit
der Brücke auch die Kommunikation zwischen BIM, CAD und GIS
erprobt werden. Das ist entscheidend für die ganzheitliche Planung
von Städten. GIS-Informationen beziehen sich auf Aktivitäten, wie
die Planung und den Betrieb von Städten und Regionen, während BIM-
und CAD-Daten für die Planung und Errichtung einzelner Komponenten,
wie Häuser, Straßen, oder Brücken genutzt werden. Eine Vernetzung
aller Drei kann es Industrie und Stadtplanern erlauben,
realitätsnäher und wirtschaftlicher zu entwerfen, da aktuelle
ortsspezifische Parameter schon im Planungsprozess abrufbar
sind.
Fachwissen zum Thema
Surftipps
Baunetz Wissen Integrales Planen sponsored by:
Graphisoft Deutschland GmbH
Landaubogen 10
81373 München
Tel. +49 89 74643-0
https://graphisoft.com