Solare Warmwasserbereitung – Solare Großanlagen
Neben komplett konfektionierten Solarthermieanlagen für Ein- und
Zweifamilienhäuser bieten die Heiztechnikhersteller mittlerweile
auch Systemlösungen für solare Großanlagen an, die keine
individuelle und aufwendige Planung erfordern. Sie unterscheiden
sich in erster Linie durch den Einsatz von Warmwasserspeichern oder
von Frischwasserstationen und eignen sich für Mehrfamilienhäuser,
Alten- und Pflegeheime, für Krankenhäuser, Hotels und Sportanlagen,
aber auch für energieintensive Gewerbebetriebe wie Fleischereien,
Bäckereien oder Brauereien.
Gallerie
Entscheidend für die Auslegung solarer Großanlagen ist der individuelle Trinkwasserbedarf, der je nach Gebäudetyp und Anzahl der Nutzer sehr unterschiedlich sein kann. Die Versorgung mit Trinkwasser muss zu jeder Zeit gewährleistet sein und auch in Spitzenbedarfszeiten dürfen die Zapftemperaturen nicht sinken. Da der Größe von Warmwasserspeichern Grenzen gesetzt sind und eine tägliche Aufheizung der Vorwärmstufe auf mindestens 60°C vorgeschrieben ist, macht besonders bei Großanlagen der Einsatz von Pufferspeichern und externen Wärmeübertragern Sinn. Dabei muss das Pufferspeichervolumen mindestens 40 Liter je Quadratmeter Kollektorfläche betragen. Ebenfalls wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kollektorfeldgröße und Pufferspeichervolumen. Als Faustregel gilt: 1 bis 3 Quadratmeter Bruttokollektorfläche pro Wohneinheit. Je größer das Objekt ist, desto kleiner kann die Kollektorfläche ausfallen.
Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass die Anlage mit der
Dimensionierung ihrer Einzelkomponenten (Kollektoren,
Pufferspeicher etc.) so ausgelegt ist, dass die öffentlichen
Förderkriterien eingehalten werden. Denn für den Einbau thermischer
Solaranlagen kann es Mittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW) oder Investitionskostenzuschüsse von Bund, Ländern oder
Gemeinden geben. Folgende Anlagenkonzepte für solare Großanlagen
sind üblich:
Speicher-Reihenschaltung
Die Speicher-Reihenschaltung ist eine kostengünstige Lösung für das
Nachrüsten von Solarthermie für Mehrfamilienhäuser bis zu 20
Wohneinheiten (WE), kleine Hotels, Sportstätten und
Pflegeeinrichtungen. Hierfür werden zwei Warmwasserspeicher in
Reihe geschaltet. Der Vorwärmspeicher (nachgerüstet) bindet die
solare Wärme der Kollektoren ins System. Der Bereitschaftsspeicher
ist das vorhandene Bauteil. Für die solare Heizungsunterstützung
werden ein zusätzlicher Pufferspeicher und ein Umschaltventil ins
System eingebunden.
Vorwärm-Frischwasserstationen
Bei der Entnahme von Warmwasser wird das Trinkwasser in der
Frischwasserstation vorgeheizt. Das übernehmen solarbeladene
Pufferspeicher. Das vorgewärmte Wasser strömt dann in den
Bereitschaftsspeicher. Dadurch reduziert sich der Aufwand für das
Nachheizen. Durch Einbinden eines Umschaltventils lässt sich auch
eine Heizungsunterstützung umsetzen. Das System eignet sich für
Mehrfamilienhäuser bis zu 20 WE oder für Objekte ohne hohe
Spitzenvolumenströme.
Frischwasserstation als Kaskade
Für Objekte mit höheren Zapfraten lassen sich Frischwasserstationen
in Kaskade schalten. Sie arbeiten mit Pufferspeichern und einer
Frischwasserstation zusammen. Diese wird mit Wärme aus
Bereitschaftspufferspeichern versorgt. Der Speicher kann solar oder
mit fossilen Heizungsträgern beladen werden. Diese Lösung kommt bei
größeren Wohngebäuden bis 160 WE zum Einsatz, bei kleineren Hotels
oder Pflegeheimen.
Energiezentrale
Energiezentralen sind standardisierte und komplett vormontierte
Hydraulikstationen, vergleichbar mit Hausanschlussstationen für
Fernwärme. Sie übernehmen das Wärmemanagement von
Mehrfamiliengebäuden bis zu 220 WE, größeren Hotels,
Krankenhäusern, Sportobjekten oder Industriebetrieben. Bei diesem
System werden die Heizkreise bei entsprechendem solaren Ertrag
entweder aus dem Puffer versorgt oder direkt vom Heizkessel.
Energiezentralen optimieren mittels Regeltechnik das Einbinden der
Solarwärme und verbessern die Kessellaufzeiten.
Fachwissen zum Thema
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