Tonerdezement
Tonerde ist eine Bezeichnung für Aluminiumoxid. Entsprechend handelt es sich bei Tonerdezement um einen Zement mit einem hohen Anteil von Calciumaluminaten, weshalb auch der Begriff Calciumaluminatzement geläufig ist. Sein Klinker wird aus dem Aluminiumerz Bauxit und Kalkstein hergestellt.
Er wurde etwa zwischen 1930 und 1960 verwendet, vor allem wegen einiger vorteilhafter Eigenschaften: Zum Beispiel reagieren die Bestandteile sehr schnell mit Wasser und der hydratisierte Zement weist daher eine hohe Anfangsfestigkeit auf. Ab einer Temperatur von 30 Grad Celsius und in feuchter Umgebung setzt allerdings ein als Konversion bekannter chemischer Prozess ein. Dabei wandeln sich die im Zementstein enthaltenen Hydrate in Formen um, deren Volumen teilweise nur noch halb so groß ist. Dies hat zur Folge, dass das ursprünglich gebundene Wasser freigesetzt und das Gefüge porös wird. Der Beton verliert bis zu 50 Prozent der ursprünglichen Festigkeit.
Nach einigen gravierenden Bauschäden, bei denen es auch Tote gab, ist Tonerdezement daher seit 1962 in Deutschland für tragende Bauteile aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton nicht mehr zugelassen. Er ist jedoch weiterhin europäisch geregelt, nach DIN EN 14647 Tonerdezement - Zusammensetzung, Anforderungen und Konformitätskriterien.
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