Energy Campus in Holzminden
Schulungs- und Kommunikationszentrum im Plusenergie-Standard
Im Dreieck zwischen Kassel, Hannover und Bielefeld liegt die niedersächsische 20.000 Einwohner-Stadt Holzminden. Bereits seit 1943 ist an ihrem südlichen Ortseingang das Elektro- und Heiztechnik-Unternehmen Stiebel Eltron mit einem weitläufigen Areal aus Produktions- und Lagerhallen ansässig. Zur Präsentation seiner Produkte und Systeme ist nun ein Kommunikations- und Schulungszentrum hinzugekommen. Der Energy Campus versteht sich als Reallabor für die Energiewende und als Leuchtturmprojekt für nachhaltiges und ressourceneffizientes Bauen. Die Planung übernahm das Büro HHS Planer und Architekten aus Kassel.
Gallerie
Der kompakte, zweigeschossige Baukörper mit einer dunklen Fassade aus anthrazitfarben eloxierten Stahlblechpaneelen und großen Verglasungen beherbergt eine Fläche von knapp 4.000 Quadratmetern. Im Erdgeschoss werden die Besucher und Mitarbeiter in einem großen Foyer empfangen, aus dem heraus eine gekurvte Treppe entlang eines ovalen Luftraums ins Obergeschoss führt. Links davon liegt ein Restaurant und auf der rechten Seite befinden sich vier Seminarräume, die sich nach Bedarf auch zusammenschalten lassen. Hier werden beispielsweise die Funktionen einzelner Geräte bei extremen Außentemperaturen simuliert und miteinander verglichen.
Im Obergeschoss dreht sich alles um die herstellereigene Anlagentechnik. In der Technikzentrale und den drei Bereichen Wärmepumpen, Warmwasser und Lüftung werden neue Geräte, Systeme und Technologien aus- und vorgestellt; im Montagezentrum Aufbau und Funktionsweise einzelner Geräte erläutert und deren Installation und Behebung möglicher Fehler. Drei weitere Besprechungsräume sowie eine Lounge bieten zusätzlichen Platz.
Gebäudetechnik
Das Schulungszentrum ist im Plusenergie-Standard konzipiert und
erzeugt rechnerisch mehr Energie, als es selbst benötigt. Den
zentralen Baustein für die hauseigene Wärme- und Kälteversorgung
bilden zwei Großwärmepumpen. Die Wasser-/Wasser-Wärmepumpen machen
sich die thermische Energie des Grundwassers für Raumwärme,
Kühlung, Lüftung und die Trinkwassererwärmung zunutze. Auch die zu
Schulungszwecken erzeugte Energie ist ein integraler Bestandteil
des Haustechnikkonzepts, da sie ebenfalls zur Abdeckung des
Eigenbedarfs genutzt wird. Puffer- und Warmwasserspeicher ermöglichen den zeitversetzten
Verbrauch der erzeugten Energie.
Auch Strom wird beim Energy Campus auf ressourcenschonendem und emissionsfreiem Weg erzeugt. Auf dem Dach und entlang der Südfassade wurden Photovoltaik-Module montiert. Mit einer Gesamtleistung von rund 120 kWp erzeugen sie mehr elektrische Energie als das Schulungszentrum und der Betrieb der Wärmepumpen benötigt. Überschüsse werden entweder ins öffentliche Netz eingespeist oder für das Aufladen elektrobetriebener Autos und Fahrräder genutzt. Die entsprechenden Ladesäulen befinden sich auf dem Parkplatz.
Der Stiebel-Eltron-Energy Campus wurde 2016 mit dem
Platin-Zertifikat der DGNB ausgezeichnet (siehe
Surftipps).
Bautafel
Architekten: HHS Planer und Architekten, Kassel
Projektbeteiligte: Stiebel Eltron, Holzminden (Gebäude- und Systemtechnik); Interpane, Lauenförde (Glasfassade)
Bauherr: Stiebel Eltron, Holzminden
Fertigstellung: 2015
Standort: Dr. Stiebel-Straße 17, 37603 Holzminden
Bildnachweis: Stiebel Eltron, Holzminden
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