Opulenz und Archaik für eine Bar
Riemchen in erdigen Tönen
Stilelemente aus den 1920er-Jahren, ein Hauch von Art déco gepaart mit Motivtapeten, Materialien und Möbeln in intensiven Bernstein-, Gold-, Braun-, Puder- und Petroltönen – das Innere der Amber Bar in Basel lässt kaum vermuten, dass es sich bei dem Gebäude um eine 150 Jahre alte Kaserne handelt, die das ortsansässige Architekturbüro Focketyn del Rio Studio in ein lebendiges Kultur- und Kreativquartier verwandelt hat. Auf fünf Etagen finden hier nun Ateliers, Studios und Co-Workingspaces Platz. Die Bar im Südturm bietet einen wunderschönen Blick über die Stadt und den Rhein.
Gallerie
Schnörkelloser Antagonist des opulenten Designs der Amber Bar ist die keramische Sockelzone mit Fliesen der Serie Craft des Herstellers Agrob Buchtal. Von der Fußleiste bis in Kopfhöhe bekleiden Riemchen die Wände des Gastraums. In der Horizontalen wechseln sich in größeren Abständen glatte und profilierte Oberflächen ab. Die Fliesen wurden stehend im Kreuzverband verlegt – insgesamt sieben Reihen in drei Farben: Unten kommen vier Reihen in Dunkelgrau zur Ausführung, darüber eine Reihe in Hellgrau, den oberen Abschluss bilden zwei Reihen in Benitblau. In den Nebenbereichen wurden blaugrüne Riemchen mit einer extravaganten gelb-roten Motivtapete kombiniert, die geflügelte Luchse mit Pfauenfeder-Schwanz zeigt.
Die Fliesenkollektion zeichnet sich durch besonders tiefe, hochglänzende Glasuren aus. Diese entstehen aus dem Zusammenspiel von Erdalkalien, Flussmitteln und Metalloxiden mit dem Tonkörper bei offener Flammenführung während des Brennvorgangs. Das lange, schmale Format der Keramik und die stehende Ausführung greifen die Eleganz des Bar-Interieurs auf, die dunklen, archaisch anmutenden Farben erden es.