Hotel Wiesergut in Hinterglemm
Baden mit Ausblick in die Berglandschaft
Im österreichischen Ort Hinterglemm, rund 90 km südwestlich von Salzburg gelegen, befindet sich das Hotel Wiesergut. Mit direktem Zugang zum Ski- und Wandergebiet von Saalbach-Hinterglemm gibt es hier zahlreiche Möglichkeiten, einen aktiven Winter- oder Sommerurlaub zu verbringen. Die Umgebung ist geprägt durch die imposante Kulisse der Kitzbühler Alpen und der Hochgebirgsregion Hohen Tauern.
Gallerie
Usprünglich sollte ein Gutshof aus dem 14. Jahrhundert auf dem rund 5.550 m² großen Grundstück erhalten, zum Hotel Wiesergut umgebaut und durch Neubauten ergänzt werden. Aufgrund seiner schlechten Bausubstanz musste diese Idee jedoch während der Bauzeit verworfen werden. Es entstand ein kompletter Neubau, dessen Lage und Kubatur sich am Vorgänger orientieren; im Kontrast dazu stehen die geradlinig, modern und reduziert gestalteten Ergänzungsbauten. Für die Planung und Ausführung der gesamten Anlage zeichneten Gogl und Partner Architekten aus Innsbruck verantwortlich.
Das Hotel ist als Gebäudeensemble konzipiert und besteht aus einem Haupthaus mit insgesamt 17 Suiten und Restaurant, einem Eingangs- und Rezeptionsbereich, sieben vorgelagerten Gartensuiten sowie einem Bade- und einem Wellnesshaus. Sämtliche Ensembleteile sind durch einen gläsernen Gang miteinander verbunden.
Die Gebäude sind in Massivbauweise aus Stahlbeton errichtet,
beim fünfgeschossigen Haupthaus wurden Betonfertigteile eingesetzt.
In Anlehnung an das ehemalige Gutshaus ist es mit einem Satteldach
und einer weiß verputzten Fassade ausgestattet, während die
anderen, eingeschossigen Gebäude, also Suiten, Foyer und Badehaus,
mit Flachdächern und (vorgesetzten) Natursteinfassaden ausgebildet
sind. Die Fassade des dreigeschossigen Turmhauses, in dem sich der
Wellnessbereich befindet, ist mit Altholz bekleidet.
Erschlossen wird die Hotelanlage über eine Auffahrt mit Vorplatz im
Süden. Besucher betreten zunächst einen gläsernen Gebäuderiegel mit
Rezeption und angrenzender Lobby. Von dort gelangen sie linkerhand
ins Haupthaus, in dessen Erdgeschoss das Restaurant und eine Bar
untergebracht sind, während sich die Suiten in den vier
Obergeschossen befinden. Rechterhand der Rezeption erreichbar sind
sieben exklusive Gartensuiten, untereinander verbunden durch einen
verglasten Gang. An dessen Ende führt eine Glastür weiter ins
anschließende Bade- und Turmhaus mit Wellnessbereich. Gäste aus dem
Haupthaus gelangen über das Untergeschoss dorthin und müssen nicht
an der Rezeption vorbei. Eingefasst von den Gebäuden ist ein
großzügiger, begrünter Innenhof mit Obstbäumen, Kräuter- und
Gemüsegarten.
Innen sollen natürliche Materialien wie einheimisches Eichen- und Walnussholz für Böden und Möbel, edle Leinen- und Lodenstoffe sowie wettergegerbtes Leder den Bezug zur Natur herstellen. Im Kontrast dazu stehen die geradlinige, reduzierte Gestaltung und puristische Werkstoffe wie Sichtbeton, Stahl und Glas. Das Eichenholz der Böden im Restaurant, in der Lobby und den Suiten wurde gekalkt und anschließend geölt; die Decken sind teilweise, so zum Beispiel in den Suiten, mit Altholz verkleidet.
Bad und Sanitär
Die rund 55 m² großen Gartensuiten sind nebeneinander angeordnet
wie Reihenhäuser mit eigenen Terrassen und kleinem Garten.
Holzfässer auf den Terrassen, gefüllt mit warmem Quellwasser,
ermöglichen ein Bad mit Ausblick zur Berglandschaft. Die Suiten
sind großzügig und hell: Mit vier Meter hohen Glasfassaden öffnen
sie sich zum Garten nach Westen, so dass reichlich Tageslicht nach
innen gelangt. Bad, Schlaf- und Wohnbereich sind offen gestaltet
und gehen fließend ineinander über.
Eine Zone mit raumhohen Schränken direkt hinter dem Eingang dient als Ankleide, daneben befindet sich das Bad. Eine ovale Badewanne steht frei im Raum und bietet ebenfalls Ausblick zu den Alpen. Auch von der bodengleichen Dusche aus eröffnen sich Blickbezüge in die Natur, denn als Abtrennung und Spritzschutz dient eine raumhohe Glasscheibe. Die Bodenfläche in der Dusche ist bedeckt mit grauem Naturstein (Quarzit Imperial), alle weiteren mit gekalkten und geölten Eichenholzdielen. In einem abgeschlossenen Raum nebenan befindet sich das WC. Gegenüber dem Bett angeordnet ist ein Waschtisch mit langem, rechteckigen Waschbecken aus grauem Naturstein (Quarzit Imperial) auf einer Ablagefläche aus Eichenholz. Darunter bieten Schubfächer aus schwarzlackiertem Eichenholz genügend Stauraum. Die reduziert gestalteten Armaturen sind als Unterputz-Armaturen auf den Spiegel über dem Waschtisch montiert.
Drei Stufen führen hinunter in den Wohnbereich, in dessen Mittelpunkt ein offener Kamin mit einem Schacht aus geöltem Schwarzeisen steht. Die Suiten im Haupthaus sind kleiner (35 bis 45 m²), ihr Gestaltungs- und Einrichtungsstil folgt dem der Gartensuiten.
Das Pool- bzw. Badehaus ist an zwei Seiten vollständig verglast,
so dass auch dort die Berglandschaft präsent ist. Die Böden sind
mit Naturstein bedeckt, die geschlossenen Wände bestehen aus
Sichtbeton. Das etwa 14 x 4 m große Schwimmbecken ist aus Edelstahl
gefertigt. Vom Schwimmbad aus gelangen die Gäste ins Turmhaus mit
verschiedenen Saunen, Fitness-, Ruhe- und Behandlungsräumen auf
drei Etagen.
Bautafel
Architekten: Gogl & Partner Architekten, Innsbruck
Projektbeteiligte: Ingenieurbüro Hanel, Sankt Johann in Tirol (Statik); Bopp Ingenieure, Wörgl (Haustechnik); Vola, München (Armaturen Suiten); Dornbracht, Iserlohn (Schwalldusche); Cristina, Mailand (Armaturen Wellnessbereich)
Bauherr: Josef und Martina Kröll
Fertigstellung: 2012
Standort: Wiesern 48, 5754 Saalbach Hinterglemm
Bildnachweis: Mario Webhofer/W9 Werbeagentur, Innsbruck
Fachwissen zum Thema
Bauwerke zum Thema
Erlau | Eine Marke der RUD Gruppe | Kontakt +49 7361 504-0 | objekteinrichtung@erlau.com