Abwasserhebeanlagen
Anwendung und Anlagentypen
Der Einbau von Abwasserhebeanlagen ist notwendig, wenn das Abwasser unter der Rückstauebene (RSTE) anfällt. Als RSTE (auch Kanalniveau) wird von der zuständigen Behörde als Höhenlage - meist die Oberkante Straße oder Bordstein - an der Anschlussstelle des Gebäudes festgelegt. Entwässerungsgegenstände, die unterhalb der RSTE liegen, müssen gegen Rückstau gesichert werden. Wenn das Abwasser nicht mit Gefälle abfließen kann und Regenwasser unterhalb der RSTE nicht versickert, ist ebenfalls eine Hebeanlage erforderlich. Hebeanlagen bestehen aus Sammelbehälter und Pumpen, die das Abwasser über eine Druckleitung mit einer Schleife über die Rückstauebene heben.
Gallerie
Bei der Planung von Abwasserhebeanlagen sind die Normen DIN EN
12050 und DIN EN 12056 Teil 4 zu beachten.
Arten von Hebeanlagen
Abwasserhebeanlagen werden in drei Typen eingeteilt:
- Typ 1:Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser
- Typ 2:Hebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser
- Typ 3:Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser für begrenzte Verwendung
Um einer Geruchsbelästigung vorzubeugen, sind diese Hebeanlagen mit einem geschlossenen, gas- und wasserdichten Schmutzwasserbehälter ausgestattet. Das Innere des Sammelbehälters gilt als explosionsgefährdeter Raum. Daher muss er über eine Lüftungsleitung mit einer Mindestnennweite von DN 70 angeschlossen werden. Die Entlüftungsleitung ist über Dach zu planen und darf sowohl in die Hauptlüftung als auch in die direkte Nebenlüftung eingeführt werden.
Hebeanlagen für fäkalienfreies Schmutzwasser (Grauwasser)
Diese sammeln das Abwasser in einem Behälter und heben es automatisch mit einer oder meheren Pumpen über die RSTE. Eingesetzt werden meist Kellerentwässerungspumpen im Pumpenschacht oder Bodenabläufe mit Pumpe (Unterflurhebeanlage).
Fäkalienhebeanlagen für begrenzte Verwendung
Das sind kleine, aber fäkalientaugliche Hebeanlagen, die der DIN EN 12050-3 [5] entsprechen. Diese Anlagen mit zwangsläufiger Fäkalienzerkleinerung verursachen eine größere Geräuschbelastung und sind nach DIN nicht die bevorzugende Lösung. Sie dürfen nur bei begrenztem Verwenden im kleinen Nutzerkreis eingesetzt werden und wenn oberhalb der RSTE ein weiteres WC installiert ist.
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