Zwei Wohnbauten in Berlin-Friedrichshain

Komfort am Spreeufer

Bis in die 1990er-Jahre hinein war der Berliner Osthafen zwischen Oberbaum- und Elsenbrücke in Betrieb. Seither wurden am nördlichen Spreeufer im Stadtteil Friedrichshain nebst einem forschen Hotelneubau zahlreiche Verwaltungsgebäude errichtet, die vielfach durch Medienunternehmen genutzt werden. Zudem sind am östlichen Ende des Uferstreifens anstelle des früheren Kohlen-Lagerplatzes zwei Wohnbauten nach Plänen des Büros Graft entstanden, die unter dem Projektnamen Wave vermarktet werden.

Errichtet wurden sie anstelle des einstigen Osthafens zwischen Elsen- und Oberbaumbrücke.
Sie ergänzen die zahlreichen Verwaltungsbauten, die an diesem Uferabschnitt in den vergangenen Jahren für diverse Medienunternehmen entstanden sind.
Sorgt die Anlage einerseits dafür, dass die Freibereiche vor Verkehrslärm geschützt sind, wird zugleich aus allen Wohnungen der Ausblick auf die Spree gewährt.

Vis-à-vis des Versicherungshochhauses, das noch im ausgehenden Jahrhundert am Treptower Ufer emporgewachsen ist, wie auch der Großplastik Molecule Man des Bildhauers Jonathan Borofsky, wecken die beiden Baukörper am Kai maritime Assoziationen. Weniger aber als an die Spreekähne, die dereinst an dieser Stelle ihre Ladung löschten, lassen die weißen Bauten mit ihren filigranen Relings und dem hölzernen Deck auf dem Dach an die schicken Yachten denken, wie sie vor Portofino oder Montecarlo liegen. Dabei sorgt die raffinierte Formgebung der Baukörper dafür, dass sich aus jeder der 161 Wohnungen der Blick auf die Spree bietet. Zugleich beschert die sichelförmige Anlage der beiden Wohngebäude den Freibereichen Schutz vorm Verkehrslärm der Stralauer Allee, ohne dass eine durchgehende Front den Durchblick von der Straße zum Wasser versperrte.

Komfortabel auf 30 und 300 m²

Der herausragenden Lage gemäß handelt es sich ausnahmslos um luxuriöse Unterkünfte zu entsprechenden Preisen – so unterschiedlich sich die Einheiten auch ausnehmen. Angefangen von Apartments, die weniger als 30 Quadratmeter bieten, reicht das Angebot bis hin zu Penthouses, die die zehnfache Fläche aufweisen. Dabei verfügen die Dachwohnungen außer vier Bädern und sechs Zimmern auch über einen direkten Zugang zum privaten Dachgarten, an den Spielplätze und eine gemeinschaftlich genutzte Terrasse anschließen. Mag die Freude an diesem Ausstattungsmerkmal auch gelegentlich durch das Berliner Wetter geschmälert werden, gestattet es das Smart-Home-System, anderen meteorologischen Launen mit Gleichmut zu begegnen.

Elektro: Smarte Haussteuerung

Neben Lage und räumlicher Struktur erhöht die technische Ausstattung des Neubaus den Wohnkomfort zusätzlich. Durch die verbaute BUS-Gebäudesystemsteuerung können vielfältige Funktionalitäten abgedeckt werden: Dazu gehören unter anderem die Steuerung von Jalousien, Beleuchtung, Heizung und Klimatechnik. Somit kann etwa die Raumtemperatur individuell und nach tatsächlichem Bedarf geregelt werden, was sich positiv auf den Energieverbrauch auswirkt. Eine Wetterstation erfasst zudem Temperatur, Windgeschwindigkeit und Niederschlag, sodass Jalousien zum Beispiel bei Unwetter selbstständig hochgefahren werden, um Schäden an Fenstern und Lamellen zu vermeiden.

Die Türkommunikation ist nahtlos mit in das System eingebunden. Damit können Bewegungen vor der Haustür per Video erfasst werden. Es lassen sich zudem individuelle Astro- und Zeitprogramme sowie persönliche Szenen zum Kombinieren von Funktionen einstellen. Anwesenheitssimulationen sowie die Möglichkeit des Fernzugriffs erhöhen darüber hinaus die Sicherheit der Bewohnerschaft. Dank einer „Alles-aus-Funktion“ als Zentralbefehl können per Knopfdruck alle relevanten Aktoren angesteuert und ausgeschaltet werden.

Bautafel

Architektur: Graft, Los Angeles/Berlin/Shanghai
Projektbeteiligte:
Happold Ingenieurbüro, Berlin (Tragwerksplanung und Gebäudetechnik); KRE_TA, Berlin (Landschaftsarchitektur); Busch-Jaeger, Lüdenscheid (Haussteuerung); (ISRW - Institut für Schalltechnik, Raumakustik, Wärmeschutz, Dr.-Ing. Klapdor, Düsseldorf u. a. (Bauphysik)
Bauherr/in:
Bauwerk Capital, München/Berlin/Frankfurt am Main
Fertigstellung:
2019
Standort:
Stralauer Allee 13-14, 10245 Berlin
Bildnachweis: BTTR, Wien

Baunetz Architekt*innen

Fachwissen zum Thema

Entscheidend für eine umfassende Gebäudeautomation ist das Zusammenspiel von Sensoren und Aktoren, die über bestimmte Übertragungssysteme die entsprechenden Daten und Informationen auswerten und in Schaltaktionen übertragen.

Entscheidend für eine umfassende Gebäudeautomation ist das Zusammenspiel von Sensoren und Aktoren, die über bestimmte Übertragungssysteme die entsprechenden Daten und Informationen auswerten und in Schaltaktionen übertragen.

Gebäudesystemtechnik

Elemente von Bussystemen

Mithilfe von Bussystemen können verschiedene Prozesse und Geräte in Gebäuden miteinander vernetzt und zentral überwacht sowie gesteuert werden.

Mithilfe von Bussystemen können verschiedene Prozesse und Geräte in Gebäuden miteinander vernetzt und zentral überwacht sowie gesteuert werden.

Gebäudesystemtechnik

Grundprinzip von Bussystemen

Bauwerke zum Thema

Das Aktiv-Stadthaus genannte Objekt befindet sich zwischen Hauptbahnhof und Westhafenbecken mitten in Frankfurt am Main

Das Aktiv-Stadthaus genannte Objekt befindet sich zwischen Hauptbahnhof und Westhafenbecken mitten in Frankfurt am Main

Wohnen

Aktiv-Stadthaus in Frankfurt am Main

Die Gegend um den Schmollerplatz in Berlin-Treptow ist durch Wohnbauten aus den 1930er- und 1950er-Jahren bestimmt.

Die Gegend um den Schmollerplatz in Berlin-Treptow ist durch Wohnbauten aus den 1930er- und 1950er-Jahren bestimmt.

Wohnen

Zwei Wohnbauten in Berlin-Treptow

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Elektro sponsored by:
Jung | Kontakt 02355 / 806-0 | mail.info@jung.de