Zwängungsbeanspruchungen

Neben den planmäßig kalkulierbaren Zwängungsbeanspruchungen, wie beispielsweise klimatisch induzierten Belastungen bei Isolierglasscheiben, können weitere Zwängungen unbekannter Größe bei Glasbauteilen leicht zum Bruch führen, da Spannungsspitzen nicht durch lokales Plastizieren o.Ä. abgebaut werden können und somit keine Spannungsumlagerungen möglich sind. Daher sollten Scheiben so gelagert werden, dass die Beanspruchung aus Zwängungslasten möglichst gering ist. Dies betrifft insbesondere die Zwängungen aus Temperatur und Verformungen der Unterkonstruktion. Dabei müssen die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der Unterkonstruktion und des Glases berücksichtigt werden. Punktgelagerte Scheiben können zum Beispiel in der Ebene durch eine gelenkige Lagerung mit einem Kugelgelenk statisch bestimmt gelagert werden.

Bereits in der Planung ist darauf zu achten, dass Ausgleichsmöglichkeiten von geometrischen Passungenauigkeiten, z.B. bei Bohrungen in Verbundgläsern aus thermisch vorgespannten Glasscheiben, vorgesehen werden. Die in den Rechennachweisen vorausgesetzten Randbedingungen hinsichtlich Drehbarkeit und Verschieblichkeit von Auflagern müssen auch unter Last- und Temperatureinwirkung auf Dauer gesichert sein.

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