World Atlas of Sustainable Architecture

World Atlas of Sustainable Architecture

Ulrich Pfammatter

Building for a Changing Culture and Climate
Dom Publishers, Berlin 2014
584 Seiten mit ca. 2.000 Abb., Format 225 × 280 mm, Hardcover, Englisch

Preis: 98 EUR

ISBN 978-3-86922-282-0

Eine angenehme Atmosphäre für Menschen, die Tag und Nacht im Bett liegen müssen, wollte Alvar Aalto schaffen, als er 1930 das Sanatorium im finnischen Paimio entwarf. Mit Verglasungen in den Krankenzimmern, die Ausblick in die umgebende Natur ermöglichen, einem gut durchlüfteten und wohltemperiertem Innenraumklima, schallgeschützten Räumen, patientenfreundlichen Möbeln und warmen Farben bot sein Krankenhaus weit mehr als rational und hygienisch organisierte medizinische Versorgung. Das mehrgliedrige, helle Gebäude ist zudem harmonisch in die Waldlandschaft eingebunden. Als gelungenes Beispiel ist es eines von vielen, ganz unterschiedlichen Bauwerken in Ulrich Pfammatters World Atlas of Sustainable Architecture – Building for a Changing Culture and Climate.

Seine Vielfältigkeit macht das schwere, gebundene Buch besonders spannend, zeigt sich doch die große Bandbreite des Begriffs Nachhaltigkeit, der hier thematisch in fünf Kapitel unterteilt ist. Es beginnt mit dem Genius Loci und der besonderen Bedeutung des Kontextes im Bauwesen; es folgen Gebäude für extreme klimatische Bedingungen wie Überflutungsgebiete, Wüsten- und Gebirgsregionen. Zu jedem Bauwerk oder planerischen Konzept sind Fotos und Pläne zu sehen, Architektur und Planer werden vorgestellt, die spezifischen nachhaltigen Aspekte erläutert. So finden sich im dritten Kapitel Space, Structure and the Climate Challenge das Rolex Learning Center der ETH Lausanne von SANAA in der Schweiz ebenso wie Richard Rogers Lloyd's Building in London. Ersteres steht für eine helle, flexible und anpassbare räumliche Struktur, der Versicherungsturm in der englischen Finanzmetropole hingegen für die besonders geschickte technische Organisation einer „modernen Markthalle".

Konstruktionen aus Holz, aber auch Verbundwerkstoffe, mit deren Hilfe natürliche Strukturen nachempfunden werden sollen, sind Thema des vierten Kapitels. Das fünfte Kapitel schließlich behandelt den Umgang mit dem industriellen Erbe und Strategien zu dessen Transformation – als Beispiele seien hier das Ruhrgebiet, die Hamburger Hafencity, Sihlcity in Zürich, aber auch Umnutzungen in Italien und Frankreich genannt. Zu jedem Kapitel gibt es eine kurze Einführung, die durch die folgenden Projekte veranschaulicht wird. Diese werden unter verschiedenen Gesichtspunkten beschrieben, sodass der Atlas durchweg interessant bleibt und gut lesbar ist, ohne sich zu wiederholen. Er bietet nicht nur eine Fülle von Informationen zum Thema, sondern auch einen guten Überblick über das, was Planer in aller Welt bisher schon versucht haben, um die natürlichen Ressourcen zu schonen. Anregend nicht zuletzt deshalb, weil der Blick des Autors nicht nur Bauwerke der letzten zehn Jahre einschließt, sondern – dem Thema angemessen – viel weiter zurück, aber auch in die Zukunft reicht. us

Aus dem Inhalt:

  • 1. Genius Loci – Unique Places in a State of Change:
    On the Placement of Building – New Identities
    Contextual Building Typologies in a Changing Culture and Climate
    Regional Identity and Cultural Techniques in Space, Construction, Material and Form
  • 2. Building in Extreme Situations:
    Adaption Scenarios
    „Avoidance strategies" – Prevention and Adaption
    The Resistance of Structures to Environmental Forces, Natural Disasters and Other Events
  • 3. Space, Structure and the Climate Challenge:
    Frameworks –Separation of Systems – Resource Conservation
    Spatial Typology – Adaptation Strategies
    Spatial Climate Control
  • 4. The Nature of Materials – and the Future of Materials Technology:
    Building Materials and Technology in Transition
    Cultural Techniques: Resource Effectiveness + Resource Efficiency
    Learning from Nature – Biomimicry: Inspiration and Challenge for a Forthcoming Building Culture
  • 5. Architectural Memory: Industrial Culture and Transformation Strategies:
    Industrial Heritage and Sustainable Industrial Archaeology
    Revitalisation and Life Cycle Strategies
    Rebuilding in the Context of Urban Culture and Environmental Conditions

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