Wohnhaus Tetris in Innichen

Quadratische, fast rahmenlose Schalter für die klassische Elektroinstallation

Inmitten einer archäologischen Zone mit Resten einer alten Römersiedlung liegt das Grundstück des Wohnhauses Tetris in Südtirol. Daraus ergaben sich besondere Anforderungen an den Entwurf, z.B. die überbaute Fläche so gering wie möglich zu halten. Die Architekten von Plasma Studio entwickelten deshalb eine ungewöhnliche Form für das Wohnhaus im Hochpustertal: zwei parallel angeordnete Baukörper, die im Obergeschoss weit auskragen und über einen mittig angeordneten Eingangs- und Erschließungstrakt verbunden sind. Die Auskragungen prägen nicht nur das Erscheinungsbild des Gebäudes, sondern bieten gleichzeitig Platz für die gewünschten überdachten Außenbereiche und Parkplätze.

Südansicht: Die Loggien und Terrassen bilden tiefe Einschnitte in der Fassade aus Lärchenholz
Die Wohnküche der Bauherrenwohnung
Die Böden der Innenräume sind aus weiß lasiertem Lärchenholz

Durch die Anordnung der Loggien, Terrassen und Fenster in den beiden unterschiedlich großen Baukörpern sowie der Auskragungen, ergeben sich differenzierte Ansichten in alle Richtungen: Von Norden wirkt das Haus beinahe wie ein Quader mit integriertem Carport und Lochfassade, von Osten sind die beiden Volumen deutlich abzulesen und wirken eher geschlossen. Von Süden ist die abstrahierte, abgeschrägte T-Form und von Westen sind zwei versetzte Baukörper mit großen Fensterflächen zu sehen.

Die Fassade aus horizontal angeordneten Lärchenholzlatten wird an den Unterschnitten, Wänden des Zwischentrakts sowie der Erdgeschossnordfassade von grau verputzten Flächen unterbrochen. Auch die Innenräume sind durch den Baustoff Holz geprägt: Alle Einbauten und die Böden sind aus weiß lasiertem Lärchenholz. Wände und Decken sind ebenfalls weiß gestrichen.

Auf insgesamt 550 m² organisierten die Architekten fünf getrennte Wohneinheiten, wobei die größte den beiden Bauherren vorbehalten ist und sich in einem der beiden Baukörper befindet. Sie geht über zwei Geschosse, nimmt im EG eine große Wohnküche, ein Arbeitszimmer, ein WC sowie den Hauswirtschaftsraum auf. Im OG sind zwei Kinderzimmer, ein Schlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank sowie zwei Bäder angeordnet. Die anderen vier Wohneinheiten sind sehr kompakt gestaltet und setzen sich aus ein bis zwei Zimmern mit Bad und Kochnische zusammen. Sie werden als Ferienwohnungen vermietet. Der offene Erschließungstrakt zwischen den beiden Baukörpern wird von Osten betreten und führt zu den kleineren Einheiten sowie den Gemeinschaftsflächen im Untergeschoss. Die Bauherrenwohnung hat einen separaten Eingang.

Elektro
Die Türkommunikation der Wohnungen erfolgt über Gegensprechanlagen: In den Ferienwohnungen ist die Anlage in Form eines Sternnetzes aufgebaut d.h., die Kommunikation ist nur zwischen dem Eingang und jeweils einer Sprechstelle in einer Wohnung möglich, damit aus anderen Wohnungen nicht mitgehört werden kann. Bei der Bauherrenwohnung ist ein sogenanntes Maschennetz installiert, bei dem aus allen Räumen mit einer Sprechstelle eine Verbindung zur Eingangstür hergestellt werden kann und die Bewohner von jedem Zimmer aus untereinander über die Anlage kommunizieren können (siehe auch Beitrag Türkommunikationsanlagen).

Für die klassische Elektroinstallation kommen quadratische, fast rahmenlose Installationsgeräte zum Einsatz: alpinweiße Schalter und Steckdosen mit den Abmessungen 81 x 81 mm aus dem Kunststoff Duroplast. Auf eine Gebäudeautomation wurde verzichtet, lediglich eine zeit- und nutzungsabhängige automatische Einzelraumregelung der Heizung ist installiert. Die Wärme dafür liefert das örtliche Fernwärmenetz.

Da in abgelegenen Gebieten das Netz für Kabelfernsehen meist nicht rentabel ist, wird beim Tetris-Haus via Satellit ferngeschaut. Alle Wohneinheiten sind mit einem Sat-Receiver ausgestattet, auf dem Dach ist die zugehörige Schüssel installiert. Dies hat den Vorteil, dass Feriengäste auch ausländische Sender empfangen können.

Bautafel

Architekten: Plasma Studio, London
Projektbeteiligte: Andreas Erlacher, Bozen (Ingenieur); Ekon, Bruneck (Haustechnik); Tschutschenthaler Werner, Innichen (Baufirma); Konsortium Südtirolhaus, Deutschnofen (Holzbau); Kammerer, Niederdorf (Heizung und Sanitär); Jung, Schalksmühle (Schalter und Steckdosen); Siedle, Furtwangen (Türsprechanlage)
Bauherr: Waltraud Schäfer und Chrisoph Pezzei, Innichen
Fertigstellung: 2007
Standort: Alter Markt 23d, 39038 Innichen
Bildnachweis: Cristobal Plasma, Santiago

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