Wohnhaus mit Gewerbe in Altenberg

Alles unter einem Dach

Der Maxime „Unter einem Dach“ folgten die Architekten vom Linzer Planungsbüro MUH Moser und Hager beim Entwurf für ein Einfamilienhaus im oberösterreichischen Altenberg. Das Haus SF erhielt ein asymmetrisches Satteldach. Vereint wurden darunter geschickt aufgeteilte Räume für‘s Arbeiten und Wohnen. Diese wünschte sich die private Bauherrschaft ebenso wie großflächige überdachte Freiräume und Holz als das dominierende Baumaterial.

Neben Holz als Baustoff wünschte sich die Bauherrschaft großzügig überdachte Freiräume.
Diese schufen die Architekten durch weit auskragende Dachüberstände und zwei gegeneinander versetzte Baukörper.
So wurde Platz geschaffen für einen Carport, eine Veranda und Abstellfläche.

Altenberg ist eine kleine Marktgemeinde unweit von Linz. Der Ausflugsort in 593 m Höhe liegt auf einem Ausläufer des Mühlviertler Hochlandes. In dieser landschaftlich reizvollen Gegend ist das Eigenheim am Rande eines neu gewidmeten Siedlungsgebiets auf einem Grundstück mit Südblick entstanden.

Versetzte Boxen mit Funktion
Zwei sogenannte Funktionsboxen bilden den Baukörper: Zwei Gebäudeteile mit rechteckigem Grundriss – der größere zum Wohnen, der kleinere zum Arbeiten – sind dabei etwas versetzt zueinander unter dem weit auskragenden Satteldach angeordnet. Die durch den Versatz erzeugten, überdachten Freiräume werden als Terrasse, Carport und Abstellflächen genutzt. Die übrigen Dachüberstände erzeugen eine geschützte Übergangsfläche zwischen Innen- und Außenraum.

Die Konstruktion wurde – mit Ausnahme der Bodenplatte aus Stahlbeton – zur Gänze in Holzriegelbauweise ausgeführt. Der Entwurf für den konstruktiven Holzbau richtet sich nach einem gängigen Holzbauraster der Industrie. So dominieren tragende Doppelstützenreihen die offenen Raumstrukturen, sind zu Regalen verkleidet oder bilden die Stütz- und Begrenzungselemente für Galerien und Balkone. Die Innenwände und die Dachuntersicht sind mit weiß lasierten Sperrholzplatten verkleidet.

Eine Küche, die vermittelt

Das Zentrum des Hauses ist der zweigeschossige große Wohnraum mit offener Küche, an den sich im Erdgeschoss das elterliche Schlafzimmer, das Bad, die Garderoben, Abstell- und Technikräume anschließen. Zugleich vermittelt der Wohnraum zum Arbeitsbereich hin. Über eine Tür auf Höhe der Küche gelangt man in das ebenfalls zweigeschossigen Büro, welches von einer Werkstatt und einer Toilette ergänzt wird. Im Obergeschoss befinden sich neben den beiden Kinderzimmern, die jeweils über einen Balkon verfügen, ein Badezimmer sowie ein Lagerraum fürs Atelier und ein ungeheizter Dachboden. Für zusätzliches Licht sorgen hier Oberlichter.

Das Gebäude gibt sich nach Norden eher geschlossen, während es nach Süden Ausblick auf die umgebende, unverbaute Landschaft bietet. Beheizt und belüftet wird das Niedrigenergiehaus, im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen, durch eine Luftwärmepumpe.

Dach: Asymmetrisches Satteldach mit großem Überhang

Das Satteldach ist mehrfach geknickt und fügt sich aus drei Dachflächen zusammen, die sich in Größe und Neigungswinkel voneinander unterscheiden. Gedeckt ist es mit Welleternitplatten. Die ausladenden Dachüberstände werden rundherum von den gleichen Doppelstützenreihen begrenzt und gestützt, die auch den Innenraum dominieren.

Dachaufbau (von außen nach innen):
- Welleternit P6  (6,0 cm)
- Konterlattung 5/8 (5,0 cm)
- Hinterlüftung Lattung 5/8 (5,0 cm)
- Unterdachbahn
- DHF Platte (1,6 cm)
- Vollholzriegel 8/30 + Zellulose Einblasdämmung (30,0 cm)
- OSB, an den Stößen verklebt (1,6 cm)
- Holzverkleidung (1,5 cm)

Bautafel

Architekten: MUH Moser und Hager Architekten, Linz
Projektbeteiligte: Alfred Fragner Heizung-Lüftung-Sanitär, Mauthausen (Heizung-Lüftung-Sanitär); Kapl Bau, Bad Leonfelden (Fassade); Elektro Reindl,  Altenberg (Elektroinstallation)
Standort: Winklinger Straße 45, 4203 Altenberg, Österreich
Fertigstellung: 2017
Bildnachweis: Gregor Graf, Linz

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