Wohnhaus mit Atrium in Trier

Klare Formen in Küche und Bad

Oberhalb des Stadtzentrums von Trier, in exponierter Lage zwischen Weinbergen, Park und Wissenschaftspark entstand für eine Bauausstellung im Rahmen der Landesgartenschau ein Wohnhaus ganz aus Sichtbeton. Die Bauform orientiert sich an der römischen Baukultur, deren Einfluss in Trier noch immer spürbar ist. So bildet ein Atrium als geschützter Freiraum das Zentrum des Hauses, umgeben von einem eher öffentlichen Bereich zum Wohnen, Kochen und Essen und einem privaten mit Schlaf- und Gästezimmern. Alle Räume, Fassaden und Elemente im Inneren sind proportioniert nach den Regeln des "Goldenen Schnitts".

Vom Innenhof führt eine Treppe zur Dachterrasse
Die Küche mit eingestellten Blöcken
Klare Oberflächen im Badezimmer: Eichenholz, Naturstein und Sichtbeton

Der Bau ist zur Straße geschlossen. In einer rückversetzten Nische liegt der Eingang; dahinter eröffnet sich eine eigene Welt aus Wegen, Plätzen, Durchgängen, Innen- und
Außenräumen, die mit unterschiedlichen Lichtsequenzen in Szene gesetzt sind. Aus dem Innenhof führt eine Treppe zur Dachterrasse, die einen weiten Blick über die ehemaligen römischen Tempelanlagen bietet.

Der quaderförmige Bau hat zweischalige Betonwände mit 10 cm dicker Kerndämmung. Alle Außenwände und die meisten Innenwände sind ausgeführt in glattem Sichtbeton mit geordneten Fugenstößen, regelmäßigem Ankerbild und scharfen Eckausbildungen. Eine nachträgliche Hydrophobierung des Betons schützt vor Verwitterung.

Bad/Sanitär
Ein langer Raum auf der Gartenseite im Erdgeschoss vereint die Bereiche zum Essen und Kochen. Hier sind Esstische und alle Arbeitsbereiche zum Zubereiten, Kochen und Abwaschen als eingestellte Blöcke auf einer zentralen Achse angeordnet. Eine knallrote Schrankwand trennt die Zonen voneinander.

Im Obergeschoss liegen zwei Bäder an drei Schlafräumen. Hier sind die Wände mit dem Lavagestein "Volcano Grey" verkleidet, das in der Küche und im Wohnzimmer auch als Bodenbelag dient. Die Oberflächen der Küchenblöcke und Waschbecken sowie die Badewanne sind ebenfalls aus dem dichten und harten Naturstein, Ab- und Überläufe sind individuell gefertigt.

Das Eichenparkett der Schlafräume ist auch Bodenbelag für die Badezimmer und schafft damit einen warmen Kontrast zum Grau des Tiefengesteins. Auch die Fronten der Arbeitsblöcke in der Küche sind mit Holz verkleidet. In Kombination mit der rohen Oberfläche des Sichtbetons entsteht durch klare Formen und zurückhaltende Farbigkeit der edle Charakter der Sanitätbereiche und des gesamten Wohnhauses.

Bautafel

Architekten: Denzer & Poensgen, Marmagen
Projektbeteiligte: Döring und Partner, Bedburg (Tragwerksplanung); Schmitz Hoch- und Tiefbau, Großlittgen (Bauausführung); Planungsgruppe Haustechnik PGH, Dormagen (Technische Gebäudeausrüstung); Vola GmbH, München (Armaturen)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2005
Standort: Addi-Merten-Str. 4, Trier-Petrisberg
Bildnachweis: Rainer Mader, Schleiden
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