Wohnhaus in Warnemünde

Wärmepumpen-Heizung mit Ostseewasser

Direkt an der Strandpromenade des Ostseebades Warnemünde liegt das Apartmenthaus „Strandläufer" inmitten einer 2.550 m² großen Parkanlage. Die Berliner Architekten Lunetto und Fischer planten das sechsgeschossige Gebäude mit klassisch gegliederter Fassade: Sockelgeschoss und Penthouse besitzen eine Verkleidung aus dunkelgrauen Keramikplatten, die Obergeschosse sind weiß verputzt. Die Fenster sind Alu- oder Eichenholzkonstruktionen und mit einem transluzenten äußeren Sonnenschutz ausgestattet. Die beiden großen Glaserker an den Schmalseiten des Hauses sind Stahlkonstruktionen.

Wohnhaus in Warnemünde
Wenn draußen der Ostseesturm tost, bieten Holzkaminöfen wohlige Zusatz-Wärme
Rund 2.500 m² Park-und Grünanlagen gehören zum Wohnhaus

Insgesamt 14 Apartments und ein Penthaus mit Wohnflächen von 80 bis 230 m² befinden sich im Gebäude. Alle ebenerdigen Wohneinheiten verfügen über eine Terrasse, eine der vier Wohnungen ist behindertengerecht ausgebildet. Von den oberen Geschossen erlauben raumhohe Panoramafenster einen weiträumigen Meeresblick. Die Innenausstattung der 2,90 m hohen Räume ist hochwertig: Holzparkett bedeckt die Fußböden, edle Holzverkleidungen die Wände und italienische Bisazza-Mosaik-Fliesen die Bäder. Die mit Kronleuchtern belichtete Tiefgarage bietet Platz für je zwei Stellplätze pro Wohnung.

Heiztechnik
Das Wohnhaus besitzt eine einzigartige Wärmepumpen-Heizung. Anstatt des sonst üblichen Grundwassers oder Erdwärme nutzen die Wärmepumpen das Ostseewasser als Energiequelle. Rohrleitungen unter Strand und Meeresboden verbinden die Heizzentrale mit dem Meer. Eine Ufer-Filtrat-Pumpe saugt das Meerwasser tief unter dem Sandstrand und befördert es zu den Wärmepumpen. Über einen Wärmetauscher aus Titan übergibt das Wasser seine Energie an die Wärmepumpen. Das Material Titan kommt hier zum Einsatz, um den Wärmetauscher vor dem Salzwasser der Ostsee zu schützen. Nach dem Energie-Entzug führt die Pumpenanlage das um 2 bis 3 Kelvin abgekühlte Wasser wieder ca. 150 m entfernt vom Ufer der Ostsee über eine sogenannte Tiefentonne zu. Zwei zusätzliche Brunnenbohrungen sorgen für redundante Sicherheit der Anlage.

Die Sole-Wasser-Wärmepumpen im Heizungskeller wärmen Heizungs- und Brauchwarmwasser. Im Umkehrbetrieb kühlt die Anlage die Wohnräume im Sommer. Die Haustechnikzentrale besteht aus insgesamt drei Wärmepumpen, zwei 910-Liter-Energiespeichern sowie einem 500-Liter Pufferspeicher. Zwei Heizgeräte besitzen eine Leistung von je 40 kW, das dritte besitzt 17 kW Heizleistung. Die Gebäudeleittechnik regelt die Wärmeerzeuger und kann automatisch Störmeldung per Fax oder per SMS senden. Eine Fußbodenheizung verteilt die Wärme bzw. im Sommer die Kühle in die Wohnräume. Zusätzlich sorgen Holzkaminöfen für wohlige Stimmung im Winter.

Bautafel

Architekten: Lunetto & Fischer Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Melchert+Kastl, Rostock (Innenarchitektur); Awas Bausysteme, Tribsees (Pumpen- und Filtertechnik); Gebrüder Wachs, Warnemünde (Heizung/Sanitär/Lüftung)
Bauherr: Amerilla GmbH, Rostock
Fertigstellung: Juni 2007
Standort: Zur Promenade 1, Warnemünde
Bildnachweis: Alfred P. GmbH, Rostock  (1 - 5, 7, 9); Lunetto & Fischer (6, 8)

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