Wohnhaus in Remseck bei Stuttgart

Die Küche im Zentrum des Wohnens

Eine großzügige Wohnstruktur mit einer offenen, zentralen Küche wünschten sich die Bauherren beim Umbau ihres Einfamilienhauses in Remseck bei Stuttgart. Im Zuge der Grundsanierung des Flachdachbungalows von 1973 entkernten die Stuttgarter Architekten Fuchs, Wacker den Bestand und schufen einen lichtdurchfluteten Wohnraum, in dem Kochen, Essen und Wohnen fließend ineinander übergehen. Bad, Schlaf- und Ankleidebereich sind als eine Einheit gestaltet.

Die Küche als zentraler Treffpunkt der Familie
Bad, Ankleide und Schlafzimmer gehen fließend ineinander über
Die Badewanne kann zur Tagesliege umfunktioniert werden

Die Erschließung des Bungalows erfolgt von Süden. Ein auskragendes Vordach im Eingangsbereich wurde zum Windfang mit Tür und großem Oberlicht umgebaut, die beiden bestehenden Hauseingänge blieben erhalten. Einer von ihnen führt über eine Treppe ins Untergeschoss, wo zwei Kinderzimmer, ein Gemeinschaftsbereich mit Kochecke, ein Bad und Stauräume untergebracht sind. Lichtschächte versorgen die bewohnten Zimmer mit ausreichend Tageslicht. Ein weiterer Eingang führt in die Wohnebene im Erdgeschoss. Hier werden Gäste in der offen gestalteten Küche empfangen und von dort weiter in den Wohnbereich geleitet. Einheitliche Materialien verbinden die einzelnen Bereiche und schaffen Großzügigkeit: Die Wände sind weiß verputzt, die Böden bedeckt von unglasierten Keramikfliesen in einem warmen Braunton.

Der Winkelbungalow in Massivbauweise öffnet sich zum Garten. An seiner gesamten Westfassade sorgen große Hebeschiebetüren für einen hellen Innenraum und schaffen fließende Übergänge zwischen innen und außen. Als Sonnen- bzw. Hitzeschutz fungieren außenliegende Raffstores, die unter dem Betonsturz des Flachdachs montiert sind. Die Attika ist passend zum grauen Außenputz mit dunkelgrauen Tafeln aus Faserzement verkleidet.

Küche und Bad
Die offen gestaltete Küche ist der zentrale Treffpunkt der Familie. Eine halbhohe, über Eck geführte Küchenzeile bietet ausreichend Arbeitsfläche und Stauraum. Durch die schlichte und hochwertige Ausführung der weißen, streng gegliederten Fronten, eine durchgängige Arbeitsfläche aus Grauwacke-Naturstein und einen Sockel aus gebürstetem Aluminium gleicht die Küchenzeile einem edlen Möbelstück. Drei gegenüberliegende Hochschränke bieten Platz für Kühlschrank, Herd und Mikrowelle.

Den Abschluss und das Herzstück bildet ein freistehender, monolithischer Block mit integriertem Induktionsherd. Eine große Platte aus Nussbaumholz wurde auf die Arbeitsplatte aus Naturstein montiert und kragt ohne Stützen frei in den Raum: dieser Platz ist als kommunikativer Treffpunkt gedacht. Darüber in der Decke befindet sich ein großes, achtteiliges Oberlicht, das sich elektrisch öffnen lässt. Es sorgt für einen guten Dunstabzug sowie ausreichend Tageslicht beim Kochen.

Im Erdgeschoss liegt außerdem ein offen gestaltetes Bad mit fließendem Übergang zum Ankleide- und Schlafbereich. Ein etwa zwei Meter langer Waschtisch ist aus Grauwacke mit Blenden gefertigt. In diese Platte ist ein rechteckiges Becken mit Gefälle eingearbeitet. Eine schlichte Waschtischarmatur mit Einhebelmischer ist passend zum minimalistischen Gestaltungskonzept als Unterputzarmatur auf die Wand montiert. Vis à vis zum Waschtisch liegt eine frei begehbare Dusche, begrenzt durch eine Wandscheibe. An dieser Wandscheibe, die mit braunen Riemchen-Fliesen bestückt ist, sind eine schmale Schlauchbrausegarnitur mit Halterung und eine Unterputz-Einhandbatterie montiert. Ein runder Duschkopf an der Decke sorgt für einen angenehm großflächigen Brauseregen.

Im angrenzenden Ankleidezimmer befindet sich eine Badewanne, die mit einer Abdeckung aus dunkelbraunem Lederpolster zur Tagesliege umfunktioniert werden kann. Der Wanneneinlauf ist im Überlauf integriert, die Armaturen sind auf einer Ablagefläche neben der Wanne montiert. Die Wannenverkleidung und die Schränke bestehen aus dunkel gebeiztem Eichenholz. Lichtkuppeln im Bad- und Ankleidebereich sorgen für Tageslicht in dieser nach außen recht geschlossenen Zone. Durchgängig einheitliche Materialien, eine auf das Wesentliche reduzierte Gestaltung sowie präzise ausgearbeitete Details zeichnen die Innenräume aus.

Bautafel

Architekt: Fuchs, Wacker, Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: Bette, Delbrück (Badewanne); Dornbracht, Iserlohn (Armaturen); Hansgrohe, Schiltach (Tellerkopfbrause); Fratelli fantini, Pella/I (Brausegarnitur); Warema, Marktheidenfeld (Raffstore)
Standort: Remseck bei Stuttgart
Fertigstellung: 2009
Bildnachweis: Fuchs, Wacker, Architekten, Stuttgart

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