Wohnhaus in Linz

Mosaikfliesen, Holz und weißer Mineralwerkstoff im Bad

Mit einem in den Hang gebetteten Sockel als Eingangsebene und einer Wohnetage rund sechs Meter über Straßenniveau schufen Caramel Architekten ein Einfamilienhaus am Stadtrand von Linz, dass das enorme Potenzial des Baugrundstücks zum Vorschein bringt. Denn das stark abfallende Gelände und die mit 600 Quadratmetern knapp bemessene Fläche erforderten eine spezifische Lösung, um den Bewohnern trotz Nachbarbebauung einen fantastischen Ausblick über die Stadt zu ermöglichen. Die ortsansässigen Planer entwickelten eine Gebäudestruktur, die mehrere Vorzüge vereint: Die Wohnräume richten sich nach Südwesten, haben dort freie Sicht und schließen unmittelbar an die Garten- und Terrassenflächen an.

Das Wohnhaus thront auf dem Sockel 6,00 Meter über Straßenniveau, sein weit auskragendes Flachdach schützt vor Überhitzung (Südwestansicht)
Sowohl der rundum verglaste Wohnraum als auch Terrasse und Pool bieten Aussicht über die Stadt
Südseite mit Terrasse und Loggia vor der Galerieebene der Kinderzimmer

Der Zugang ins Sockelgeschoss des massiven Betonbaus an der Südseite ist trichterförmig konzipiert. Die allmählich ansteigenden seitlichen Stützmauern sind dem Hangverlauf angepasst und münden in einem breiten Eingangsportal. Dieses liegt zurückversetzt unter einer enormen Betondecke zur Aufnahme und Abfangung des Erdreichs. Die abgewinkelte Stützmauer auf der linken Seite endet am Garagentor, das wie diese mit dunkelbraunen Mosaikfliesen bekleidet ist. Die Eingangstür ist beidseitig verglast und liegt auf einer Achse mit der Treppe zur oberen Wohnebene. Das Sockelgeschoss teilt sich hier in eine Tiefgarage (für bis zu neun Autos) und weitere, freizeitorientierte Nutzungen: Von der breiten Diele mit Garderobe zweigt ein Flur ab, der einen Keller- und einen Partyraum erschließt sowie eine Sauna mit Fitnessbereich am Ende. Letztere erhalten Tageslicht über einen abgetreppten Lichthof an der Nordseite.

Auch auf der oberen Etage bildet die lange Treppe eine Zäsur. Links neben ihr erstreckt sich ein großzügiger Raum zum Wohnen, Kochen und Essen, der an drei Seiten vollständig verglast ist. Zu den gen Süden und Westen vorgelagerten Terrassen öffnet er sich mit großen Schiebetüren; ein weit auskragendes Flachdach schützt vor Überhitzung. Ein offener Arbeitsplatz folgt auf den Treppenlauf; rechts davon, an der Ostseite befinden sich die Schlafräume und Bäder der fünfköpfigen Familie. Während Elternschlafraum, Ankleide und Bad an der Nordseite aufgereiht sind, orientieren sich die drei Kinderzimmer nach Süden. Sie werden über einen Stichflur vom mittleren Treppenpodest aus erschlossen, liegen also etwas tiefer. Ein schmaler mittlerer Raumstrang enthält Sanitärbereiche sowie eine interne Verbindungstreppe zwischen Eltern- und Kinderzone. Jedes Kinderzimmer verfügt zusätzlich über eine Galerieebene, die in der Hausmitte durch Oberlichter erhellt wird und nach Süden auf eine breite Loggia führt.

Küche, Bad und Pool

Die Küche an der Nordseite des Wohnraums ist offen konzipiert, Herzstück ist eine Kochinsel mit Theke. Spüle, Schränke und technische Geräte sind in einer Raumnische untergebracht. Die kurze Trennwand ist mit grauem Polster bekleidet, das schallabsorbierend wirkt. Breite Holzdielen dienen als Bodenbelag, die Decken sind in Sichtbeton belassen und die Wände weiß verputzt.

Elternschlafzimmer, Ankleide und Bad bilden eine Einheit. Badewanne und Dusche sind vor dem Fenster auf einem Podest platziert, das von dunkelbraunen Mosaikfliesen überzogen ist. Die weiße, lange Wanne aus Mineralwerkstoff ist quaderförmig, ihre Umfassungen sind äußerst schmal. Die Dusche ist geräumig und (vom Podest) ebenerdig begehbar, gläserne Trennwände dienen als Spritzschutz. Rückwärtig steht ein Waschtisch aus weißem Mineralwerkstoff an der Kante des Podestes im Übergang zum Holzboden. Die glatten weißen Sanitärobjekte bilden einen klaren Kontrast zu den kleinteiligen dunklen Fliesen. 

Der mittlere Raumstrang zwischen Eltern- und Kinderzimmern enthält ein kleines Bad mit Doppelwaschtisch und Dusche, ein Gäste-WC und ein WC, das vom Garten aus erreichbar ist (über eine Außentür an der Ostseite). Die Sauna im Sockelgeschoss ist ebenfalls mit dunklen Mosaikfliesen, Holz und raumhohen Verglasungen gestaltet. Der Wellnessbereich ist teilverglast, eine vorgelagerte Böschung verhindert unerwünschte Einblicke.

Der 16 Meter lange, rechteckige Pool erstreckt sich von Norden nach Süden und schließt an die Holzterrasse an; für Badende ergibt sich eine tolle Aussicht. Das Edelstahlbecken mit integrierten Unterwasserspots ist an zwei Seiten durch Terrassendecks gefasst, an den übrigen Seiten befinden sich tiefer gelegene Überlaufrinnen.

Bautafel

Architekt: Caramel Architekten, Linz
Projektbeteiligte:
Vola, Horsens (Armaturen); Geberit (Dusch-WC)
Bauherr:
Privat
Fertigstellung:
2014
Standort:
Linz
Bildnachweis: Caramel Architekten, Linz

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