Wohnhaus in Lauterach

Aus drei mach eins

Die Marktgemeinde Lauterach mit rund 10.000 Einwohnern liegt im Vorarlberger Rheintal, nur wenige Kilometer von Bregenz und Bodensee entfernt. Dort schuf das Team von Juri Troy Architects aus Wien 2020 für eine private Bauherrschaft ein Wohnhaus aus drei aneinandergefügten Bauvolumina.

Die asymetrisch geneigten Dächer sind ebenfalls versetzt angeordnet und haben unterschiedliche Dachneigugen.
Man rückte man das Gebäude von der Straße im Süden ab und richtete es in Nord-Süd-Richtung aus.
Die Fassaden wurden mit einer vertikalen Weißtannenverkleidung versehen.

Realisiert wurde das Projekt auf einem Grundstück am Ortsrand, welches in einer kleinteiligen Struktur von Einfamilienhäusern eingebettet ist. Dort liegt der Neubau von der Straße im Süden abgerückt und in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Um ihn in den umgebenden Bestand einzufügen, aber dennoch seine Eigenständigkeit zu betonen, wurde aus drei zueinander verschobene Körpern zusammengesetzt. Sie sind  im Norden zweigeschossig, im Süden durch eine Unterkellerung hingegen dreigeschossig. Insgesamt stehen den Bewohnenden 182 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.

Unterschiedliche Dachneigungen, Vor- und Rücksprünge in der Nord-Südachse sowie Höhensprünge zwischen den Geschossen gliedern den Außen- und den Innenraum des aus Fichte errichteten Massivholzbaus. Bei der Gestaltung der Fassaden verwendeten die Planenden eine vertikale Weißtannenlattung, die mit Vorvergrauungslasur behandelt wurde. Auf diese Weise wird die natürliche Verfärbung des Holzes vorweggenommen und ein homogener Alterungsprozess der Außenhaut ermöglicht. So sind die Fassaden gleich von Beginn an eine passende Ergänzung zu den mit grauen Metallplatten gedeckten Satteldächern. Ebenso wie die Fassaden wurden die Wände und Decken im Gebäudeinnern mit Weißtanne verkleidet. Für den Fußboden verwendete man Eichenparkett.

Erschlossen wird das Wohnhaus von Westen her. Neben dem Eingang befinden sich eine Toilette sowie ein Gästezimmer. Daran anschließend folgt der luftige, großzügige öffentlichere Bereich des Gebäudes. Der Wohnraum mit seiner doppelten Geschosshöhe wird durch die versetzte Bauweise und einen Stampflehmofen als raumtrennendes Element in einen zentralen Essbereich sowie in Küche und Sitzecke gegliedert. Sie gruppieren sich um eine private, halb überdachte Terrasse im Süden. Im mittleren Gebäudeteil führt eine in Holz ausgeführte Treppe über ein Halbgeschoss mit einem Werkraum in das Obergeschoss. Dort befinden sich Schlaf- und Kinderzimmer sowie ein Bad mit Zugang zu einer eingeschobenen Dachterrasse.

Durch die komplexe Kubatur des Wohnhauses entstehen vielfältige Raumsituationen. Sie ermöglicht es außerdem, dass Sonnenlicht von allen Seiten bis tief ins Innere des Gebäudes gelangt. Resultat ist ein offenes und großzügiges Wohngefühl im Innenraum, ohne dass dabei auf Privatheit verzichtet werden muss.

Asymmetrische Satteldächer mit Blecheindeckung
Die drei versetzten Bauvolumina verfügt über ebenfalls zueinander versetzte, asymmetrische Satteldächer.  Nicht nur in ihrer Größe variieren die Massivholzdächer, sie weisen auch unterschiedliche Dachneigungen auf. Sie sind mit einer Holzfaserdämmung und einer grauen Blecheindeckung versehen, die mit den Weißtannenverkleidungen der Fassaden farblich harmoniert.

Dachaufbau:

  • Blecheindeckung, 5 mm
  • Vollholzschalung, 30 mm DS
  • Konterlattung, 60 mm
  • Unterdachbahn, 2,5 mm
  • Holzfaserdämmung, 260 mm
  • Notdachbahn, 2,5 mm
  • Massivholz (Fichte), 140 mm

Bautafel

Architektur: juri troy architects, Wien
Bauherr/in: privat
Fertigstellung:
2020
Standort: 6923 Lauterach, Österreich
Bildnachweis: Juri Troy, Emanuel Sutterlüty

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