Wohnhaus in Hof an der Saale

Schiefer für ein barrierefreies Niedrigenergiehaus

Rollstuhlgerecht Wohnen ist das Thema dieses eingeschossigen Hauses mit Schieferfassade. Der kubische Neubau steht im Garten eines Mehrfamilienwohnhauses in Hof. Hierher zogen die Eigentümer des Wohnhauses, nachdem feststand, dass die Sanierung in eine barrierefreie Immobilie unwirtschaftlich wäre. Die Architekten Seeger-Ullmann aus München entwickelten zu diesem Zweck ein konsequent rollstuhlfahrergerechtes Niedrigenergiehaus.

Die überdachte Terrasse als Ausschnitt aus dem Baukörper
Großzügige Verglasungen schaffen zahlreiche Blickbeziehungen
Die variable Rechteck-Deckung mit Kreuzfuge

Der lang gestreckte Bau mit den Maßen 9,85 x 11,50 Meter bietet eine Wohnfläche von rund 91 m². Schiefer, Holz und Granit, drei traditionell in Franken verbaute Materialien, dominieren die Gestaltung. Das konsequent barrierefrei errichtete Bauwerk ist im Eingangs- und Terrassenbereich überdacht, damit Rollstuhlfahrer hier vor Regen und Schnee geschützt ein- und ausfahren können. Diese überdachten Bereiche sind aus dem blaugrauen Schieferkubus ausgeschnitten und von Innen komplett mit Holz bekleidet. Alle Wege und Terrassen sind mit großformatigen, rutschfesten Granitplatten belegt.

Das kostengünstige Gebäude (135.000 EUR Baukosten) ist ein vorgefertigter Holzständerbau mit einem begrünten Flachdach. Zusammen mit den Dreifach-Isolierverglasungen der großzügigen Terrasse und einer Edelstahl-Vakuumtür erfüllt dieses Bauwerk die sehr hohen Anforderungen an einen umweltfreundlichen Wärmeschutz. Die wenige Wärme, die darüber hinaus benötigt wird, liefert das Haupthaus, dort steht eine ausreichend dimensionierte Heizungsanlage.

Fassade
Die Schieferfassade wurde als Variable Deckung ausgeführt. Die einzelnen Schieferplatten im Format 50 x 25 cm sind so zugerichtet und angebracht, dass in der Ansichtsfläche eine Kreuzfugenoptik entsteht.

Die Wandkonstruktion wurde in Holrahmenbauweise erstellt und beinhaltet 200 mm Mineralwolle als Dämmung. Nach einem Preisvergleich entschieden sich die Architekten - entgegen ihrer ersten Vermutung - für die mit Abstand preisgünstigste Variante: eine Schieferdeckung. Für sie sprach zudem auch die einfache Montage, die hohe Lebensdauer und die natürliche Patinierung. Das Objekt ist das erste Haus in Deutschland mit einer Variablen Deckung als Fassade. Sie ist eine Neuentwicklung und wird mit Intersin-Schiefer hergestellt.

Bautafel

Architekten: Seeger-Ullmann Architekten, München
Projektbeteiligte: Ing.-büro Franz Mitter Mang, Waldkraiburg (Tragwerksplanung); Lippert Bedachungen, Kirchenlamitz (Schieferarbeiten); Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen (Schiefer)
Bauherr: Gottfried und Ruth Ullmann, Hof
Fertigstellung: 2006
Standort: Hof/Saale
Bildnachweis: Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen

Fachwissen zum Thema

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

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Deckungsarten

Rechteck-Deckung an der Fassade

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