_Schiefer

Nach Plänen des Architekten Gernot Bittlingmaier entstand auf einem L-förmigem Hanggrundstück in Graz ein neues Wohnhaus. Die Bewohner, eine fünfköpfige Familie, haben von ihrem neuen Zuhause einen außergewöhnlichen Blick auf die Grazer Altstadt. Von der tiefer gelegenen Straßenseite aus erfolgt die Erschließung direkt in das Untergeschoss. Dort befinden sich die Garage sowie verschiedene Büro-, Abstell- und die notwendigen Technikräume. Um unnötiges Treppensteigen möglichst zu vermeiden, nimmt das darüberliegende Erdgeschoss die gesamte Wohnfläche auf. Das Wohnen auf einer Ebene bildet für die Nutzer einen spürbaren Kontrast zum stark geneigten Grundstück.

Der große Wohnraum kragt oberhalb des Eingangs aus und dient diesem als bewohnbares Vordach. In ihm befindet sich der Treffpunkt für die gesamte Familie. Ein quer dazu angeordneter Trakt nimmt die drei Kinderzimmer auf, mit einer durchgehenden Terrasse als direktem Außenbezug. Oberhalb des Erdgeschosses wurde ein zweites Wohnzimmer als zusätzlicher Rückzugsort aufgesetzt. Es bietet durch eine weitere Terrasse ebenfalls eine schöne Aussicht und verfügt - durch seine Höhe - gleichzeitig über einen guten Sichtschutz vor den Nachbarn.

Das gesamte Gebäude ist mit einer weißen Putzfassade versehen worden, nur das zusätzliche Volumen im Obergeschoss erhielt eine Bekleidung mit dem Naturstein Schiefer. So hebt sich dieser Baukörper visuell durch die Rücksprünge aber auch durch die dunkle Farbgebung vom übrigen Gebäudevolumen deutlich ab.

Schiefer
Das aufgesetzte zweite Wohnzimmer wurde in Leichtbauweise errichtet und sollte nicht verputzt werden. Der Fassadenaufbau besteht aus einem gedämmten Holzriegelbau, außen mit bitumierter Weichfaserplatte als Winddichtung versehen, darauf  vertikale Kanthölzer, die die Hinterlüftung gewährleisten und als Abschluss indischer Schiefer (Sorte Black Slates). Die Natursteine - mit einer maximalen Höhe von 16 cm und einer variierenden Länge zwischen 40 und 60 cm - wurden auf eine Konstruktion von querliegenden, verzinkten Stahl-T-Profile aufgeklebt. Die Plattenstärke beträgt 20 mm.

Mit den Schieferplatten konnte eine wartungsfreie Fassade realisiert werden. Aufgrund der Plattenaufteilung in geringer Höhe und den verzinkten Fugenteilungen entstand ein ruhiger Gesamteindruck. Durch die Wahl der dunklen Natursteinfassade wollte Bittlingmaier ein besonderes Ziel erreichen: Das Obergeschoss „zeigt so auch nach außen, dass sich hier ein ruhender, naturverbundener Kraftplatz befindet. Die dunkle Farbe des Steins fügt sich außerdem harmonisch in das Grün der umliegenden Bäume.”

Bautafel

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