Wohnhaus im Vorland der Schwäbischen Alb

Baden mit Aussicht

Mit seinen quaderförmigen und mit weißen Fliesen bedeckten Baukörpern bildet es einen deutlichen Kontrast zur Nachbarbebauung. Das Wohnhaus mit Atelier in Waldstetten-Wissgoldingen bei Schwäbisch Gmünd erstreckt sich in Höhe und Tiefe gestaffelt an einem Südwesthang. Das von C18 Architekten aus Stuttgart geplante Gebäude bietet Raum für die Goldschmiede des Schmuckdesigners Georg Spreng und seine fünfköpfige Familie.

Fließende Grenzen zwischen innen und außen
Geradlinige, puristsche Gestaltung und Landschaftspanorama im Badezimmer
Wasser als prägendes Element der Villa

Wie zwei U-förmige Bügel liegen die beiden Geschosse übereinander, das obere ist zur Straße, das untere zur Landschaft orientiert. Dazwischen entsteht ein Innenhof mit Teich und einer kleinen Insel, auf der ein Ginkobaum wächst. Das bis zu sechs Meter auskragende Obergeschoss überdacht Teile des Freibereiches mit Terrasse und einem lang gestreckten Schwimmbecken. Zur Straßenseite sichtbar sind nur das Obergeschoss und das Turmzimmer mit Fenster. Hier ist die Fassade des langen weißen Gebäuderiegels geschlossen, denn alle Räume öffnen sich nach Südwesten und bieten einen schönen Ausblick in die unbebaute Landschaft.

Das Eingangsgeschoss empfängt die Bewohner mit einem großzügigen Foyer. Runde Oberlichter erhellen den Innenraum. Über eine kreisförmige Öffnung im Boden wird das einfallende Tageslicht auch auf die darunterliegende Ebene geführt und damit beide Geschosse miteinander verbunden. Böden, Wände und auch die Schränke sind weiß. Diese lassen sich ohne Griffe auf Druck öffnen. Innen sind sie in Grün- und Gelbtönen gestaltet. Arbeiten und Wohnen finden in eigenen, jedoch nicht abgegrenzten Bereichen statt.

Bad und Sanitär
Die offene Raumstruktur und eine raumhohe Verglasung mit dünnen Profilen schaffen im Bad einen fließenden Übergang zwischen innen und außen. Die Terrasse vor dem Badezimmer ist bedeckt mit groben Kieselsteinen und erinnert an das Bett eines Gebirgsbaches. Das Zusammenspiel zwischen Architektur und Natur war den Bauherren besonders wichtig und so gibt es keine gepflasterten Wege oder glatten Terrassen rund ums Haus.

Der freie Ausblick in die Landschaft bestimmt das Badezimmer ebenso wie die gesamten Anlage. Es ist vollkommen weiß und schnörkellos gestaltet. Der Waschtisch ist eine polierte Einzelanfertigung aus Corian. Der weiße Putz an den Wänden reguliert aufgrund seines hohen Lehmanteils die Feuchtigkeit.

Das viele Tageslicht sorgt für eine helle, großzügige und offene Atmosphäre. Eine Spiegelfläche am Waschtisch reicht bis zur Decke und holt optisch die Natur in den Raum hinein. Hier lösen sich die Grenzen zwischen innen und außen auf, fast scheint der Waschtisch im Freien zu stehen. Schlichte Unterputz-Armaturen am Waschtisch und die reduzierte, stabförmige Handbrause an der Badewanne wiederholen die puristische Formensprache - Wasser soll als zentrales Element im Mittelpunkt stehen.

Bautafel

Architekt: C18 Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: Vola, Horsens, DK (Armaturen)
Bauherr: Georg Spreng, Waldstetten-Wissgoldingen
Fertigstellung: 2008
Standort: Im Steinboss 13, 73550 Waldstetten-Wissgoldingen
Bildnachweis: Brigida Gonzalez, Stuttgart

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