Wohngebäude in der Hamburger HafenCity

Vom Wind geformt

Mit der Entwicklung der Hamburger HafenCity entsteht auf einer Fläche von rund 155 Hektar innerstädtischer Raum mit einer Nutzungsmischung aus Wohnen, Büros, Freizeit und Einzelhandel. Die Innenstadtlage des einstigen Hafenbezirks und der hohe Qualitätsanspruch unterscheidet das Projekt von anderen dieser Art. In vier große Abschnitte gliedern sich die Planungen für das Quartier, die von Westen nach Osten verwirklicht werden sollen: im Westen, am Dalmannkai und am Kaiserkai entstehen Wohnbauten.

Wohngebäude in der Hamburger HafenCity
Wohngebäude in der Hamburger HafenCity
Innenraum

Erfreulicherweise bekommen neben renommierten Architekturbüros auch junge Büros die Möglichkeit zur Umsetzung der Bauvorhaben. Das Hamburger Büro spine architects nutzte die Chance und entwarf ein achtgeschossiges Wohnhaus mit dem poetischen Namen "La Taille Vent",  was übersetzt soviel heißt wie "vom Wind geformt". Der mit hellen Natursteinplatten verkleidete Wohnturm aus Stahlbeton scheint sich zum Wasser in Richtung Süden zu strecken. Fingerartig wirken die auskragenden Geschosse, die sich mit zunehmender Höhe immer weiter nach vorne schieben. Verstärkt wird der dynamische Eindruck durch  Brüstungen, die sich bis zur geringen Dicke der auskragenden, scheibenartigen Geschossdecken verjüngen. Zum Rand hin wirkt das Gebäude zusehends transparenter und filigraner.

Auf einer Bruttogeschossfläche von 3.000 m² sind 20 Wohnungen mit Größen von 50 m² bis hin zu Penthousewohnungen in den oberen Geschossen mit Wohnflächen von 200 m² entstanden. Die Raumhöhen betragen zwischen 2,85 und 5,25 m. Unter dem Gebäude ist eine Tiefgarage für 30 Stellplätze angeordnet, das räumlich geschlossene Erdgeschoss bietet Platz für Fahrräder und Abstellräume. Die offen gestalteten Wohnungen orientieren sich mit ihren durchlaufenden Fensterbändern und anschließenden Terrassen nach Süden und geben einen unverbauten Blick auf das Wasser frei.

Dominante Elemente des Gebäudes sind der hohe Sockel und der horizontale Träger als oberer Gebäudeabschluss. Geprägt von den hellen Steinflächen und den dunklen Fensterprofilen aus Holz steht das Gebäude wie eine Skulptur fest an seinem Ort  - perfekt ausgewogen in den Proportionen.

Beton
Die tragenden Wände, die Wohnungstrennwände und Treppenhäuser sowie die Stützen sind in Stahlbeton B35/BT 500 S/M hergestellt. Ursprünglich als Ortbeton decken vorgesehen, entschieden sich die Planer bei den Geschossdecken für Filigrandecken. Von außen sind die Betonwände mit Natursteinplatten aus hellem Jurakalk verkleidet. Die Plattengrößen und das sich daraus ergebende Fugenbild sind unregelmäßig. Brüstungen und horizontale Flächen sind mit einer Abdeckung aus Sohlblechen versehen. Den oberen Gebäudeabschluss bildet ein ebenfalls mit Naturstein verkleideter Stahlträger, der die Glasfassade gleichmäßig umrahmt. Beton und Stahl als tragende Konstruktion sind von außen nicht ablesbar, für die einheitliche Optik sorgt die Natursteinfassade.

Bautafel

Architekten: spine architects, Hamburg
Projektbeteiligte: Dr. Binnewies, Ingenieurgesellschaft mbH, Hamburg (Statik)
Bauherr:  Stilwerk Living GmbH, Garbegroup, Hamburg
Fertigstellung: 2008
Standort: Am Kaiserkai, Hamburg
Bildnachweis: Oliver Heissner, Hamburg

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