Wohnblöcke im Freihafen in Kopenhagen

15-geschossiger Turm mit Schieferfassade

Der historische Freihandelshafen von Kopenhagen mit seinen alten Lagerhallen und Kontoren befindet sich in der Umgestaltung zu einem neuen Wohn- und Gewerbegebiet. Als Teil einer solchen gemischten Bebauung, inmitten der auffallend großen Volumen des Bestands, entstand nach Plänen der Architekten Lundgaard und Tranberg ein zweigeteilter Wohnblock.

Ausschnitt der vor- und zurückspringenden Schieferfassade (straßenseitig)
Die Wohnungen liegen im Freihafen von Kopenhagen
Fassadenausschnitt des L-förmigen Riegels

Insgesamt 89 Wohneinheiten sind auf zwei sehr unterschiedliche Baukörper verteilt: Ein straßenbegleitendes, langgestrecktes L-förmiges Volumen mit sechs Geschossen, dessen teilweise spitzwinklig ausgestellte Fassade auffällt. Und einen Turm mit insgesamt 15 Geschossen, der sich nach oben verjüngt. Das verbindende Element der Gebäude ist ihre Fassade: Eine schwarz schillernde Haut aus Schiefer umschließt jede noch so ausgestellte oder hoch liegende Außenfläche der beiden Baukörper.

Die Organisation der Grundrisse beruht auf sechs Zweispännern, die über einen Innenhof und die darunterliegende zweistöckige Tiefgarage miteinander verbunden sind. Die Wohnungen verfügen über innenliegende Badezimmer, die großen Wohnräume im L-förmigen Riegel erstrecken sich über die gesamte Gebäudetiefe. Je nach Lage im Objekt verfügen die Wohneinheiten über zwei oder drei Zimmer, die meisten davon bieten einen weiten Blick auf den Freihafen, die Zitadelle oder andere Stadtteile Kopenhagens. Die Vor- und Rücksprünge innerhalb der Fassaden sorgen für unkonventionelle, interessante Räume und ermöglichen eine direkte Belichtung von Süden.

Schiefer
Die skulpturale Wirkung der Baukörper wird durch das Fassadenmaterial verstärkt. Alle Flächen erhielten eine einfache Schieferdeckung namens Rustik Facade aus spanischem Schiefer mit dem Format 40 x 20 cm. Sie ähnelt der Rechteck-Deckung, wird allerdings nur mit einer einfachen Überdeckung von 5 cm ausgeführt. Das gilt in Dänemark als ausreichender Witterungsschutz für Fassaden und minimiert den Materialverbrauch und somit Kosten. Bei der vorgehängten hinterlüfteten Fassadenkonstruktion sind die Schiefer auf einer Lattung bzw. der Konterlattung mit zwei verdeckten Edelstahlschrauben befestigt. Dahinter liegen die Dämmung und die Stahlbetonwand.

Bautafel

Architekt: Lundgaard & Tranfeld, Kopenhagen
Projektbeteiligte: Midtconsult, Herning (Statik); Finn Reinbothe, Kopenhagen (Kunstberater)
Bauherr: Carlyle Group, Kopenhagen
Fertigstellung: 2006
Standort: Pakhusvej 10, 2100 Kopenhagen
Bildnachweis: Jens Lindhe, Kopenhagen; Lundgaard & Tranfeld, Kopenhagen

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Konstruktion

Fassadenkonstruktionen

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

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Deckungsarten

Rechteck-Deckung an der Fassade

Symmetrische Deckung im Großformat an einem Schulungsgebäude in Mayen

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Werkstoff Schiefer

Schiefer als Fassadenmaterial

Vorgehängte hinterlüftete Fassade aus Schiefer mit Edelstahlhaken als Befestigungselementen

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Konstruktion

Vorgehängte und hinterlüftete Fassaden

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