Was versteht man unter Smart Home?

Durchgängig vernetztes Automatisierungs- und Steuerungssystem

Das Thema Smart Home hat viele Facetten. Da jeder etwas anderes darunter versteht, ist auch die Definition oft nicht eindeutig und einheitlich. Je nach Ausgangspunkt, Sichtweise und Interessenlage der Anbieter von Geräten zu diesem Themenkomplex wird Smart Home unterschiedlich definiert. Der aus dem Englischen stammende Begriff bedeutet so viel wie intelligentes Haus, oft auch als Smart House, Smart Building oder eHome bezeichnet. Gängig ist auch der Begriff Smart Living.

Licht nach Bedarf: Mithilfe von Bewegungs- und Präsenzmeldern in Smart-Home-Systemen kann für mehr Energieeffizienz gesorgt werden.
Das bidirektionale Funksystem eNet Smart Home von Jung ermöglicht die smarte Vernetzung und Steuerung der Haustechnik über eine einzige Plattform.

Die Technik zur Automatisierung im Wohnbereich wird als Home Automation bezeichnet. Häufig wird auch der Begriff Building Automation verwendet, der auch alle Anwendungen der Gebäudeautomation im Nicht-Wohnbereich wie Industrie- und Bürogebäude etc. umfasst. Allen gemein ist, dass die technischen Einrichtungen den Menschen unterstützen, den Komfort und die Wohnqualität erhöhen. Die miteinander vernetzten technischen Komponenten erleichtern das Wohnen, Leben und Arbeiten, indem sie die Bewohner von Routinetätigkeiten entlasten, die Sicherheit erhöhen und Energie und Kosten sparen. Smart Home-Lösungen sind auch für die Realisierung altersgerechten Wohnens entscheidend, wofür sich der Begriff Ambient Assisted Living (AAL) etabliert hat.

Eine klare Übersicht wird dadurch erschwert, dass all diese Begriffe in der Praxis meist nicht trennscharf voneinander abgegrenzt sind, sondern häufig synonym verwendet werden. Hinzu kommt, dass zahlreiche Anbieter Einzellösungen bzw. Produkte für Teilbereiche der Gebäudetechnik auf den Markt bringen, die nicht selten ebenfalls als Smart Home bezeichnet werden. So handelt es sich beispielsweise häufig um intelligente Einzellösungen zur Steuerung von Heizung, Jalousien oder Beleuchtung, die von den Herstellern bereits mit dem Schlagwort „Smart-Home-Lösung“ bezeichnet werden, obwohl sie häufig nicht miteinander kompatibel sind. Die unterschiedlichen Begrifflichkeiten erschweren die Abgrenzung zwischen proprietären Einzellösungen und echten Smart Homes.

Durchgängig vernetztes Automatisierungs- und Steuerungssystem

Basis für ein Smart Home ist ein durchgängiges Automatisierungs- und Steuerungssystem für alle Bereiche des Gebäudes. Darin enthalten sind sowohl Systeme für die Gebäudeautomation und -kommunikation als auch die Vernetzung der elektrischen Haushaltsgeräte – untereinander und mit dem Gebäude. Nicht zuletzt gehört außerdem die Verbindung mit dem Energiesystem bzw. mit den gebäudeeigenen Energieerzeugern, wie Photovoltaikanlage oder Wärmepumpe, zu einem umfassenden Smart-Home-System.

Smart Home und Technik im Gebäude

Bezüglich der Technik im Gebäude ist Smart Home der übergeordnete Begriff für alle technischen Ausrüstungen, die dazu beitragen, die Funktionen des Hauses zu automatisieren. Alle damit verbundenen Steuerungs- und Regelungsvorgänge folgen den von den Auftraggebenden gewünschten und vorgegebenen Einstellungen, Algorithmen und Grenzwerten und laufen weitgehend automatisch ab. Die unterschiedlichen Gewerke sind miteinander vernetzt. Ein Smart Home bietet somit einen hohen Komfort, eine effiziente Energienutzung, die Einbindung regenerativer Energiequellen und ein hohes Maß an Sicherheit.

Smart Home als Teil des Smart Grid

Der Fachbereich Energietechnik versteht unter einem Smart Home ein Gebäude, das Teil eines sogenannten Smart Grid ist. Ein Smart Grid ist ein intelligentes Netzwerk, das viele Smart Homes (und andere Komponente) verbindet. Damit sind Häuser gemeint, die selbst Strom erzeugen – etwa mit PV-Anlagen – und diesen bei Bedarf ins Netz einspeisen. Diese derart vernetzten Smart Homes bilden ein virtuelles Kraftwerk aus. Durch diese Vernetzung, können energieintensive Geräte wie Waschmaschinen, elektrische Speicherheizungen, Ladegeräte für Elektroautos etc. auf Signale des Strommarktes reagieren und sich genau dann einschalten, wenn die Strompreise günstig sind, etwa bei starkem Wind und gleichzeitiger Sonneneinstrahlung. Für die Messung, die Abrechnung und den Informationsaustausch mit dem Netz sind intelligente Zähler (Smart Meter) erforderlich, die von den Energieversorgern installiert werden müssen.

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Beispiel einer Telekommunikations-Anschluss-Einheit (TAE)

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Mithilfe von Bussystemen können verschiedene Prozesse und Geräte in Gebäuden miteinander vernetzt und zentral überwacht sowie gesteuert werden.

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Touchdisplay für die Steuerung sämtlicher Funktionen von der Türkommunikation bis zur Bedienung des Smart Homes (im Bild: Smart Control 8)

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