Was ist ein BIM-Reifegradmodell?

Der Begriff BIM-Reifegradmodell, im englischsprachigen Raum auch als iBIM-Modell bekannt (iBIM bezieht sich auf den Namen des höchsten Levels oder Reifegrads) basiert auf einem von Mark Bew und Mervyn Richards 2008 veröffentlichten Modell. Es ist fester Bestandteil der britischen BIM-Strategie und wird mittlerweile auch in anderen Ländern für die Entwicklung von Stufenplänen für die BIM-Einführung adaptiert. Es umfasst vier Reifegrade (Level 0 - 3), die für die Beschreibung von Meilensteinen bei der Umsetzung einer nationalen BIM-Strategie genutzt werden.

BIM-Level 0
Keine digital unterstützte, kollaborative Zusammenarbeit der Projektbeteiligten. Austausch von Plänen und Konstruktionsdetails ausschließlich über 2D-CAD-Zeichnungen, die als Papier oder wenn digital, nur als PDF ausgetauscht werden.

BIM-Level 1

Teilweise kollaboratives Arbeiten. Für das Entwurfsmodell wird mit 3D-CAD gearbeitet, es erfolgt aber kein Modellaustausch zwischen den Projektbeteiligten. Genehmigungs- und Ausführungspläne werden als 2D-CAD-Zeichnungen erstellt. Der elektronische Datenaustausch erfolgt über ein, auf Auftragnehmer Seite verwaltetes, zentrales Dokumentenmanagementsystem.

BIM-Level 2

Kollaborative Arbeitsweise. Alle Projektbeteiligten arbeiten an ihren 3D-Fachmodellen, aber nicht an einem zentralen, gemeinsamen Modell. Der Informationsaustausch erfolgt nach definierten Regeln über Referenzmodelle. Urheberrecht und Haftung für die Teilmodelle bleiben beim erstellenden Fachplaner. Zu festgelegten Meilensteinen werden die Fachmodelle zu einem Koordinationsmodell zusammengeführt, um Planungskonflikte, wie etwa Kollisionen, zu lösen. Ein durchgängiges Informationsmanagement in der Verantwortung des Auftraggebers sichert die Datenqualität und Einhaltung der BIM-Projektziele. In den nationalen BIM-Strategien vieler Länder ist BIM-Level 2 der aktuelle oder der als nächstes angestrebte Reifegrad.

BIM-Level 3

Vollständige Kollaboration. Es existiert nur ein einziges, zentrales BIM-Modell auf das alle Projektbeteiligten über eine Kollaborationsplattform (CDE) zugreifen und es nach vereinbarten Regeln bearbeiten können. Fragen bezüglich Urheberrecht und Haftung sind durch klar zugeordnete Modell-Element-Autoren ebenso definiert wie Lese- und Schreibberechtigungen für Modellteile und -elemente; einer Protokollierung aller Aktivitäten ist geklärt. Die Koordination erfolgt projektbegleitend, da alle immer auf dem aktuellsten Projektstand arbeiten. BIM-Level 3 ein Ausblick auf die Zukunft der BIM-Methodik.

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