Wartungshalle für ein Turbinenwerk in Mülheim an der Ruhr

Digitale Planung für optimierte Projektabläufe im Industriebau

Die Voraussetzungen für die digitale Planungsmethode BIM und ihren Einsatz im Industriebau sind ideal. Denn hier wird seit jeher mit hohem Vorfertigungsgrad und optimierten Prozessen in Planung und Realisierung gearbeitet. Informationen aus dem digitalen Gebäudemodell, das hinter jeder BIM-Planung steht, können zügig in die Fertigung und Produktion von Bauteilen übernommen werden. Das ist ohne einen Bruch der digitalen Prozesskette möglich.

Insbesondere Industriebauten bieten ideale Voraussetzungen für die digitale Planungsmethode BIM
Informationen aus dem digitalen Gebäudemodell können zügig in die Fertigung und Produktion von Bauteilen übernommen werden
Beim Bau der Wartungshalle darf der laufende Betrieb in den umliegenden Produktionshallen nicht getört werden

Diese Vorteile hat das Büro aib aus Duisburg schon früh erkannt. Als Architekten und Generalplaner schufen sie in über zehn Jahren 260 Industrie- und Verwaltungsbauten. Für Siemens arbeitet ein Team von Architekten, Tragwerksplanern und TGA-Fachingenieuren aktuell an einer neuen Wartungshalle für ein Turbinenwerk in Mülheim an der Ruhr, die noch in 2018 fertiggestellt werden soll. Um die räumliche Qualität des Umfelds zu erhalten, wird die Halle sehr behutsam in den Bestand eingefügt. Dabei gilt es, den laufenden Betrieb in den umliegenden Produktionshallen nicht zu stören, was besondere Aufmerksamkeit bei Baustelleneinrichtung und Logistik während der Bauphase erfordert.

BIM

Für Kai-Uwe Lompa, den geschäftsführenden Gesellschafter von aib ist die Einführung von BIM in die eigenen Planungsprozesse ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Zur optimalen Nutzung der neuen Methode, erfolgt die Einführung etappenweise. Dazu entwickelten die Planer mit externer Unterstützung einen systematischen Fahrplan, der auch bei der neuen Wartungshalle zum Tragen kommt. Das virtuelle Gebäudemodell, zuvor unter den Vorgaben des Bauherrn und des Teams aus Architekten und Fachplanern erstellt, ersetzt die analogen Planungsunterlagen. Für die Wartungshalle basieren sie auf einer Datenbank, die essenziell für die Kommunikation aller Beteiligten und für die Koordinierung von Planung und Bauausführung ist.

Das zentrale 3D-Gebäudemodell ermöglicht die notwendige Vernetzung und die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team. Die integrale Arbeitsweise ist insbesondere für anspruchsvolle Projekte geeignet, da sie kontinuierlich ausgebaut wird – auch um die verschiedenen Projektbeteiligten zu steuern. „Dabei verändern sich die Planungsprozesse selbst und der Austausch mit den Fachplanern und Bauherren nicht wesentlich", stellt Lompa fest. „Wir erhalten aber ein besseres Werkzeug an die Hand, was im Detail enorme Auswirkungen hat."

Im Fall der Wartungshalle bedeutet dies: Verbesserungen hinsichtlich Qualität, Kosten und Terminen sowie die Möglichkeit, während des Planungs- und Bauprozesses jederzeit Analysen und Auswertungen zu erstellen. Ein weiterer Vorteil der digitalen Planungsmethode BIM bei dem Mühlheimer Projekt ist, dass sich über das virtuelle Gebäudemodell bereits vor dem ersten Spatenstich wichtige Erkenntnisse über den bestmöglichen und wirtschaftlichen Bauablauf bei den beengten räumlichen Verhältnissen auf dem Firmenareal ableiten ließen. Denn Produktionseinschränkungen oder gar Produktionsausfall in den umgebenden Hallen sind undenkbar.

Bautafel

Architekten: aib, Duisburg
Projektbeteiligte: Schülke Wiesmann Ingenieurbüro, Dortmund (Tragwerksplanung); aib, Duisburg (Generalplaner und TGA); Kempen Krause Ingenieure, Köln/Aachen (Bauphysik und Brandschutz)
Bauherr: Siemens, Mühlheim an der Ruhr
Standort: Rheinstraße 100, 45478 Mülheim an der Ruhr
Fertigstellung: 2018
Bildnachweis: aib, Duisburg

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