Wandbild Hornet am K20 in Düsseldorf

Keramische Fassadenkunst aus handglasierten Fliesen

Das K20 am Düsseldorfer Grabbeplatz ist einer von drei Ausstellungsorten der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Es zeigt hochrangige Kunst des 20. Jahrhunderts, darunter fast 100 Gemälde von Paul Klee, andere Werke stammen von Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Jackson Pollock und Joseph Beuys. Im Jahr 1986 eröffnet, erhielt es 2009 einen Erweiterungsbau, der direkt an das Museum mit seiner charakteristischen schwarzen Granitfassade anschließt. Geplant wurden beide Gebäude von dem Kopenhagener Architekturbüro Dissing + Weitling.

Das K20 zeigt Werke aus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Wandbild Hornet am K20 in Düsseldorf
Gesamtbild aus farbigen Flächen und geometrischen Figuren

Im Zuge der Erweiterung entstand auch der 1.000 Quadratmeter große Paul-Klee-Platz direkt neben dem Museum: Sitzbänke und eine kleine Grünfläche zum Verweilen einladen, ein Stück der alten Stadtmauer ist in einer Vitrine ausgestellt. Aber nicht sie ist die Attraktion hier, sondern das 180 Quadratmeter große Kunstwerk an der nördlichen Abschlusswand des neu gestalteten Platzes, die zum Haus der Apotheker- und Ärztebank gehört. Es stammt von der englischen Künstlerin Sarah Morris und trägt den Namen Hornet (Hornisse). Aus farbig hochglänzend glasierten Fliesen zusammengesetzt, verweist es auf die Bewegung eines ausfliegenden Insekts, das in seinem Nest wabenartige Strukturen baut. Wie bei vielen ihrer Arbeiten orientierte sich die Künstlerin auch hier an der asiatischen Origami-Technik bei der aus einfachen Gestaltungsprozessen – dem Falten von Papier – komplexe Strukturen und Gebilde entstehen. Auf Basis eines am Computer erzeugten Rasters kreiert Morris vielfältige, stark farbige Wandbilder, die sich im Grenzbereich zwischen geometrisch-abstrakter Kunst der Moderne und zeitgenössischem Grafikdesign bewegen.

Die Anfertigung der handglasierten Keramikfliesen für das 6,78 × 26,89 Meter große Wandbild erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Fliesenhersteller. Gemeinsam entwickelten sie exakt definierte Sonderfarben und legten die korrekte Position jeder einzelnen, 30 x 30 Zentimeter großen Fliese aus extrudiertem Steinzeug fest. Die hochglänzende Glasur selbst sowie zusätzliche gemalte vertikale oder diagonale Fugen erfolgte in akribischer Handarbeit. Mittels kraftschlüssiger Verklebung wurden die Fliesen schließlich an der Fassade des K20 angebracht. Das Ergebnis ist ein formatübergreifend homogenes Gesamtbild aus farbigen Flächen und geometrischer Figuren, das sich bei naher Betrachtung Stück für Stück auflöst.

Bautafel

Architekten: Dissing+Weitling, Kopenhagen
Künstlerin: Sarah Morris, New York / London
Projektbeteiligte:
Agrob Buchtal, Schwarzenfeld (Fliesenhersteller)
Bauherr: Staatskanzlei NRW, Bau- und Liegenschaftsbetrieb, Düsseldorf
Fertigstellung: Neubau:1986, Erweiterung und Umbau: 2009, Wandbild: 2010
Standort:
Grabbeplatz 5, 40213 Düsseldorf
Bildnachweis: Sarah Morris, New York / London

Fachwissen zum Thema

Keramikfassade an den Hackeschen Höfe, Berlin

Keramikfassade an den Hackeschen Höfe, Berlin

Fassaden

Anforderungen an Fassadenbekleidungen

Freizeitzentrum in Viana do Castelo von Fernando Tavora

Freizeitzentrum in Viana do Castelo von Fernando Tavora

Einsatzbereiche

Außenwandbekleidungen

Die Einteilung keramischer Erzeugnisse

Die Einteilung keramischer Erzeugnisse

Keramische Beläge

Herstellung von keramischen Fliesen und Platten

Für die Steinzeugfliesen der Kollektion FS orientierte sich der Designer Francisco Segarra an den Ornamenten historischer Zementfliesen

Für die Steinzeugfliesen der Kollektion FS orientierte sich der Designer Francisco Segarra an den Ornamenten historischer Zementfliesen

Keramische Beläge

Steinzeug

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Fliesen und Platten sponsored by: