Vestre Fjord Park in Aalborg

Verbindung zwischen Natur und Architektur

Der Limfjord durchzieht die dänische Halbinsel Jütland von West nach Ost und bildet die größte Fjordlandschaft Dänemarks. Um diese einzigartige Natur zu erschließen, entschied sich die Gemeinde Aalborg für eine Bebauung als Anlaufpunkt für Besucher. Den daraufhin ausgelobten Wettbewerb gewann der Entwurf des Kopenhagener Architekturbüros Adept. Ein schlicht wirkender, eingeschossiger Bau bezieht den umgebenden Grün- und Wasserraum mit ein und schafft den Rahmen für verschiedenste Freizeitaktivitäten. Im Zusammenspiel von Gebäude und Natur entwickelt sich eine belebte Erholungs-, Sport- und Erlebnislandschaft, die ganzjährig zur Bewegung oder Entspannung an frischer Luft einlädt. Im Vestre Fjord Park können die Besucher schwimmen, Kanu fahren oder paddeln, an Kletternetzen turnen und Trampolin springen oder im Café pausieren und sich stärken.

Das Kopenhagener Büro ADEPT entwarf den Bau, der am Stadtrand von Aalborg um Ufer vom Limfjord liegt und ganzjährig zur Bewegung oder Entspannung an frischer Luft einlädt.
Das eingeschossige Gebäude bildet den Zwischenbereich mit einem natürlichen Freibad im Süden und dem Fjord auf der nördlich Seite.
Das Spektrum der sportlichen Möglichkeiten beginnt bei Schwimmen.

Das Parkareal liegt am nordöstlichen Stadtrand von Aalborg, direkt am Ufer des Fjords, wo früher nur ein kleines Natrurfreibad war. Das Gelände gliedert sich in mehrere Landschaftsbereiche: Im Westen und Süden prägen es ein Wald und Feuchtgebiete mit dichter Vegetation; dahingegen öffnet sich die Landschaft zu einer Ebene im Osten und zum Strand im Norden hin. Auf einer Landzunge erstreckt sich ein holzumhüllter Betonbau, der durch seine begehbare Dachlandschaft wie eine Fortsetzung der Uferpromenade wirkt. Das Gebäude bildet den Zwischenbereich mit einem natürlichen Freibad inklusive Sprungturm im Süden und dem Fjord auf der nördlich Seite.

Dachlandschaft

Das Dach mit leichter Neigung verbindet fünf einzelne Pavillons, die Vereinsräume, eine Sauna und die Gastronomie sowie Umkleide- und  Toilettenanlagen beherbergen. Dazwischen öffnen sich immer wieder Blick- und Wegeverbindungen – sowohl auf die Landschaft als auch partiell durch Aussparungen nach oben und in den Himmel.

Die Dachebene bietet breite Sitzstufen mit Aussicht auf die Schwimmbecken und das sich dahinter öffnende Wald- und Wiesengebiet. Spielgeräte wie eingebaute Trampoline, eine Rutsche aus Edelstahl und Kletternetze aus dicken schwarzen Seilen sind über den gesamten Bau verteilt. Der Aufgang ist über unterschiedliche Treppenanlagen möglich. Teils werden Schrägen ausgebildet. Einige Bereiche davon sind begrünt, sodass aus verschiedenen Perspektiven der Übergang von der Architektur zur Natur fließend scheint.

Unbehandeltes Holz

Alle waagrechten und senkrechten Oberflächen sind einheitlich mit Latten aus unbehandeltem Holz beplankt, sodass die Baustruktur quasi nahtlos in die Uferpromenade übergeht. Die Untersicht gibt die Dachkonstruktion aus rohem Sichtbeton frei. Die der Witterung ausgesetzten Holzoberflächen sind schon nach kurzer Zeit vergraut. Das resultierende Farbspiel unterstreicht die Annäherung an die Umgebung zusätzlich. Bei der Materialwahl stand eine minimale Umweltbelastung im Fokus. Alle verwendeten Hölzer sind zertifiziert. -dg

Bautafel

Architektur: ADEPT, Kopenhagen
Projektbeteiligte: GHB Landskab, Valby (Landschaftsarchitektur), Orbicon, Aalborg (Umweltberatung), Niras, Allerød (beratende Ingenieure), COWI, Kongens Lyngby
Bauherrschaft: Stadt Aalborg
Standort: Skydebanevej 14, 9000 Aalborg/DK
Fertigstellung: 2017
Bildnachweis: Rasmus Hjortshøj/Coast Studio, Kopenhagen

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